| Wir schlafen in einer Garage, die normalerweise von den Waldarbeitern genutzt wird. Leider, wir hätten lieber draussen geschlafen, aber nachdem unsere Gastgeber so entsetzt geschaut haben, als wir vorschlugen, draussen zu nächtigen und sich so viele Mühe gemacht haben, entscheiden wir uns die Betten zu nutzen. (Zum Glück sah keiner unsere entsetzten Gesichter) Nach dem Frühstück dürfen die beiden Jungs auf den Pferden eine Runde drehen und das Mädchen mit dem älteren Bruder ebenfalls. Wir kehren zur Strasse zurück und gehen das Tal weiter hinab bis wir wieder zu einer Nationalstrasse kommen. Wieder heisst es Teer klopfen und ich frage unterwegs nach der Möglichkeit Hafer zu kaufen. Flash, der bisher kaum abgenommen und die Strecke ohne Probleme immer vorneweg gemeistert hat, läuft plötzlich im Trab nicht mehr ganz rund. Wir entscheiden, dass wir einen Pausentag einlegen werden. Pach geht es gut, er hat sich an das 10er Trabtempo von Flash gewöhnt, nur im Schritt hat er verständlicherweise noch Mühe mit Flash mit zu halten. Wie stellen die Pferde in den Bach und lassen die Fesseln kühlen, um so vielleicht eine Erwärmung irgendwo feststellen zu können. aber es ist nichts feststellbar. Als wir auf die Brücke zurück kehren sitzt dort ein junger Mann, der englisch spricht. Wir bitten ihn in Erfahrung zu bringen, wo wir hier Kraftfutter kaufen können und er holt sich die Info vom nächsten Bauern, den er dann auch mitbringt. Noch 2 km weiter nach dem Schulhaus rechts ist eine Futterhandlung. Wir führen die Pferde bis dorthin und im Laden versteht das etwa 15 jährige Mädchen mein Englisch einigermassen. Wir kaufen 12 kg Hafer und als weitere Kunden kommen, frage ich diese nach Weidemöglichkeiten für die Pferde. Ein älterer Herr in bordeaux farbenem Hemd und Anzughose erscheint in der Türe und antwortet auf meine Fragen nach seinem Englisch, mit der Frage nach meinem Französisch. Auch gut, sag ich mir und radebreche auf französisch weiter, falle jedoch immer wieder ins Englische oder Italienische zurück. Ja wir können mit den Pferden bei ihm unterkommen, wir sollen ihm einfach ein paar Meter die Strasse zurück folgen. Er führt uns zu einem frisch gestrichenen Haus zwischen Rathaus und Polizeistation und zeigt uns eine etwa 1h grosse Wiese mit gutem Gras, wo wir die Pferde weiden lassen können. Es ist der Bürgermeister des Ortes, der ein Auge auf alle Vorkommnisse habend, uns in den Laden hat gehen sehen, und der jetzt als unser Gastgeber fungiert. Wir konnten duschen, zwar nur kalt aber immerhin. Seine Frau kocht Polenta mit Käse und Fleisch und die Nachbarin bringt zum Dessert ein Stück Kuchen. Wir dürfen unsere Wäsche waschen und der Primar wie er hier genannt wird, fährt uns am Nachmittag nach Borsec, der nächst grösseren Stadt, und einer der drei grossen Mineralwasser des Landes produziert. Wir kosten das Wasser der ersten 3 Heilquellen und beschliessen dann, dass das Wasser aus den Borsecflaschen irgendwie besser schmeckt. Wir kaufen was zu trinken ein und kehren zum Haus zurück, wo wir mit der Nachbarin und der Frau des Bürgermeisters französisch radebrechten und uns glänzend unterhielten. Später zeigte uns die Gastgeberin, das Gästezimmer mit Wollteppich und Hirschgeweih sowie Bärenfell an der Wand. Wir fütterten die Pferde noch mal und assen dann Abendbrot, während der Primar in politischen Dingen unterwegs ist. |
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AuthorText: Peter van der Gugten Archives
September 2009
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