| Unsere Übernachtung im Schober war erste Sahne. Trocken und ausgeruht wache ich um 6 Uhr auf, draussen ist alles patschnass aber verhältnismässig warm. Wir sind auf 1200 m Höhe und die Pferde stehen unter einer Tanne und sind bereits wieder trocken. Es hat heftig geschüttet letzte Nacht. Wir frühstücken je ein Müsliriegel und verlassen unseren Berghof. Wir gehen den Weg zurück, den wir gestern gekommen sind und nehmen die andere Abzweigung, in der Hoffnung, dass diese uns in die richtige Richtung nimmt. Der Weg gibt zur Hoffnung Anlass, soweit man ein Strassengeländer für PKW als positives Zeichen auffassen kann, aber während ich gerade endlich Kontakt mit Tibi unserem Freund in Dej aufgenommen habe, kommt der Weg mitten im Wald jäh zum Ende. Frustriert drehen wir um und gehen die 6km zurück und Pat überredet mich, doch noch mal die Strasse zu versuchen, die wir gestern Abend genommen haben. Wir kommen also noch mal an unserem Schober vorbei, als plötzlich ein Kaltblutwallach auf uns zu galoppiert kommt. Die Pferde beschnuppern sich und wir drängen ihn weg, damit wir weitergehen können. Pat holt ihre Gerte, die sie heute Morgen hier vergessen hatte, und der Wallach folgt. ihr mit Verzögerung, nachdem er und Flash ihre Hengstspiele durchgezogen haben. Pat kehrt mit Pach zurück und der Wallach folgt. Der Weg führt nun dem Bach entlang runter und ist völlig aufgeweicht, vom Regen. Ein Traktor spurt den Weg hinauf und versperrt dem Wallach den Weg. Dieses Souvenir wollten wir dann doch nicht mitnehmen. Endlich der Weg schlägt in die gewünschte Richtung und unser 18 km Umweg für eine Luftliniendistanz von 5,3 km, hat eine Ende. Die Leute haben’s gut gemeint, sie haben uns den bestmöglichen Weg empfohlen, dabei aber übersehen, dass wir erstens 4-Radantrieb haben und zweitens keinen Pritschenwagen ziehen. Wir sind wieder auf dem GPS Weg und folgen einer inaktiven Gleisanlage ein Tal hinauf. Links verläuft ein Bach, dessen Wasser braun und trüb ist. Wir kommen ins Dorf, es ist eine grosse Sägerei, und früher wurde hier was abgebaut. Die Hänge zeigen riesige Löcher und alte Anlagen stehen noch. Der Weg führt durch den Wald auf einer frisch planierten Schotterstrasse und wir kommen gut voran. Immer wieder überholen uns 40tonner, und kriechen dann vor uns die Passstrasse hinauf. Oben angekommen bietet sich ein Bild wie im heimischen Toggenburg, nur ohne die vielen Zäune. Wir feiern unseren 1000 sten km und trinken einen Likör darauf. Da unten liegt die zukünftige Autobahn, die auch uns nach Dej führen wird. Am glamourösen Schlosshotel Dracula vorbei, folgen wir der Strasse durch voralpines Gelände. Es ist eine 10 km lange Baustelle. Im Tal biegen wir ab, nehmen eine parallel zur Strasse führende Route Richtung Süden zum See Lacu Colibita. Unterwegs fragen wir nach Weidemögllichkeiten, aber die Leute sind nur am Wert unserer Sachen interessiert und an den Kunstoffbeschlägen. Ungefragt hebt einer den linken Vorderfuss von Flash hoch, um den Beschlag zu inspizieren. Dem zweiten kann ich es dann verbieten und wir ziehen weiter. Oben auf der Passhöhe tut sich vor uns ein langes Tal auf, mit einzelnen Bäumen und Wäldchen sowie einigen Häusern und in der Mitte ein blau glitzernder See. Ein Hinweisschild vermeldet noch 1,5 km bis zur Cabana. Die Pferde. werden auf hüfthohem grünem Gras eingezäunt und wir beziehen ein Zimmer und duschen mal wieder. Heute war ein langer Tag mit über 56 km. Pachlavan hat sich gut entwickelt. Er läuft einwandfrei das Trabtempo mit und schafft 10-15 km am Stück, ohne merklich schneller zu atmen. Er schwitzt erheblich weniger als Flash und hat definitiv nicht zugenommen. Flash steht so da, dass mein TA sehr zufrieden wäre. Wir geniessen gegrillte Forelle mit Polenta, Knofi und Tomatensalat. |
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AuthorText: Peter van der Gugten Archives
September 2009
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