Freitag, 11.9.09 Nendaz Christine, die Stallbesitzerin, steht extra früh auf, um uns Kaffee zu machen und bringt uns hinunter zur Weide unserer Pferde. Pat putzt die Pferde, während ich den Zaun abbaue und beim satteln stelle ich fest, dass eine meiner Proviantbeutel fehlt. Es ist der mit den Landjägern, aber vom Beutel finden wir keine Spur. Kinder waren es sicher nicht, denn alles ist völlig unberührt. Nur der Beutel fehlt. Ein Fuchs ? Ein streunender Hund ? Nun wir reiten ab, ohne Beutel und damit auch ohne Mittagessen, in der Hoffnung unterwegs was zu finden. Wir klettern mit den Pferden zum La Ruinette hinauf. Unterwegs stellen wir fest, dass Pach lahmt. Können wir es wagen ? Wir klettern weiter hinauf und treffen auf Bergführer, die uns kategorisch erklären, mit Pferden käme man da zwar rauf, aber auf der anderen Seite nicht hinunter. Und auch wenn wir es schaffen würden, am Pass danach sei dann def. Schluss. Dazu die Ungewissheit mit Pachs Lahmheit ? Wir entscheiden, nicht den Passweg zu nehmen sondern auf dem Höhenweg Richtung Nendaz den Mont Gond zu umgehen. Der Weg führt zuerst mal steil bergab zu einer Alm, und dann folgen wir einem der berühmten Walliser Wasserwege, dieser derjenige der Gemeinde Saxon, die als Bewässserungsanlage das Wasser travers zum Berg fliessen lassen und dabei immer wieder die senkrecht verlaufenden Bäche überbrücken. Der Weg ist etwas abenteuerlich mit manchmal einem nur 30 cm breiten Steinwall, links geht es 50 m senkrecht runter und rechts verläuft der trockene Kanal, der aber auch etwa 2 m tiefer liegt. Also wenn Abstürzen, dann nach rechts. Wir kommen zum Ende des Kanals und zu einer Cabana, wo wir dann um 4 Uhr nachmittags unser Mittagessen einnehmen. Wir entscheiden, da Pachs Fuss nicht besser wird, nach Nandez abzusteigen. Unterwegs rufe ich meinen Bruder an, der in meinen Emails nachschaut, denn ich erinnere mich, dass 1 Woche vor unserem Abritt eine Kollegin aus einer Ausbildungszeit mich angeschrieben hat, und die ja hier vielleicht wohnt. Und es ist so, ich rufe Käthi an und sie ist sofort bereit, für Unterkunft und Quartier zu sorgen. Sie fährt mich zur Migros, damit ich unsere Lebensmittel aufstocken kann und wir unterhalten uns glänzend mit ihrer Familie und der versammelten Verwandtschaft, die gemeinsam mit uns die delikaten Spagetthi a la Patrice geniessen. |