| Mittwoch, 16.9.09 Und täglich grüsst das Murmeltier. Wir stehen auf, es regnet. Wir füttern die Pferde es regnet etwas heftiger, wir gehen Frühstücken, es regnet, wir satteln auf, es regnet heftiger. Wir ziehen oberhalb von Airolo dem Berg entlang und geniessen die Aussicht ins nebelverhangene Tal. Der Weg den ich in der Swisstopo gefunden habe, der mich eigentlich auf die Fahrstrasse zum Lago Ritom bringen sollte, ist nicht mehr da. Wir reiten den ganzen Weg vor bis Altanca, und nehmen dort den Wanderweg, der diretissima den Berg hinauf führt. In Altanca werden wir von einem jungen Mann angesprochen, ob dies Araber seien, wir bestätigen und er verschwindet. Minuten später, wir wollen gerade austreten, als er mit dem Auto hinter uns hält und mit dem Handy auf mich zukommt. Er drückt mir das Handy in die Hand und verdeutlicht mir auf Italienisch, ich möchte doch mit seiner Freundin sprechen. Sie hatte einen Araber Schimmel der so aussah wie Domingo und ihr Freund habe sie angerufen, weil er so begeistert sei, ein fast gleiches Pferd wieder zu sehen. Sie fragt, was wir machen und ich erkläre ihr die Situation und auch dass wir im Val Bleno eine Unterkunft für die Pferde bräuchten, da es vermutlich den ganzen Tag regnen wird. Sie spricht ein paar Minuten mit Ihrem Freund und dieser sucht im Telefonbuch eine weitere Nummer und ruft diese an. Wieder drückt er mir das Telefon in die Hand und wieder ist eine schriftdeutsch sprechende Frau am Telefon. Sie heisst Moni, hat Pferde, wohnt in Campera im Blenio und ist bereit unsere Pferde in Ihrem Kuhstall einzustellen. Sie gibt mit ihre Nummer und ich verspreche anzurufen, wenn ich oberhalb von Olivone ankomme. Die Pferde führen uns auf alten Römerwegen bergwärts und kurz bevor ich die Gamaschen montiere, rutscht Flash mal wieder aus und reisst sich seine Wunde wieder auf. Wir ziehen die Gamaschen drüber und marschieren weiter hinauf bis zum Rifugio am Lago Ritom. Der Wirt meint, die Wege sind kein Problem für die Pferde, und wünscht uns viel Spass bei dem miesen Wetter. Wir traben dem See entlang, ich verliere dabei mein Proviant Sack und muss ihn neu aufbinden. Es regnet und bläst und je weiter hinauf wir kommen, desto heftiger wird es. Der Wind zerrt an unserem Regenschutz und es dauert eine Weile bis wir ihn so befestigt haben, dass er nicht mehr losreisen kann. Wir erreichen die Passhöhe, die Pferde laufen am losen Zügel vorwärts abwärts in schräger Kopfhaltung, um dem peitschenden Regen möglichst wenig Angriffsfläche zu geben und es hört plötzlich auf zu blasen. Wir führen die Pferde die andere Seite im sich lichtenden Nebel hinunter und kommen auf eine Weide wo ein eeinsame Araberstute steht. Ein Kuhzaun mit Einstieghilfe für die Wanderer hindert sie sich uns an zu schliessen und wir gehen vor zur Lukmanier Passtrasse. Wir gehen ein paar m die Strasse hinunter als ein Auto anhält und ein Mädchen fragt, ob wir die wären die in Campera übernachten wollten. Es ist die Tochter von Moni, die uns genaue Instruktionen gibt, wie wir zu Ihrem Haus kommen. Auf der alten Passtrasse führen wir die Pferde im nachlassenden Regen das Tal hinunter bis wir nach Campera kommen, wo uns die Schwester des Mädchens abholen kommt und zum Haus führt. Die Pferde erhalten im Kuhstall einen Berg Heu und wir geniessen Käse und Brot und quatschen die längste Zeit mit Moni, die aus Zürich kommt. Später am Abend bereite ich eine der Trekkingmahlzeiten zu und das jüngere der beiden Mädchen, isst mit uns, während die Mutter und die ältere Tochter sich um die Schafe im anderen Ort und der Vater um die Kühe und den Käse kümmert. |