Donnerstag, 11.8.2011 Olgii – Zost Erek Um 6°° wachen wir frisch und munter auf. Das WC Wasser mussten wir aufsparen, da die Spülung nur 1mal ging. Frühstück gab es keines. Dafür ist Peter mit Werkzeug an den Sätteln beschäftigt, um sie für unser Gepäck tauglich zu machen. Berdibek kam um 8:30, 30min früher als versprochen, Wir kaufen eine Telefonkarte und gehen dann auf den Schwarzmarkt, um ein paar Decken als Sattelunterlagen für die Pferde zu finden. Wir sind viel zu früh, die meisten machen viel später auf. Olivia ist nicht bereit die angegebenen Preise zu zahlen und Peter muss handeln anfangen. Wir sind überrascht wie teuer hier alles ist? So quasi 1:1 wenn man ein paar Nullen bei den Tugrik abzieht. 1 Dollar sind in etwa 1000 Tugrik, die Landeswährung. Im Supermarkt das Gleiche Niveau. Es ist fast 12°° als wir endlich im Restaurant einen Cafe und belegtes Brot bekommen. Im Verhältnis ist das Essen gehen richtig billig. Wir haben alles zusammen und nun ist der Jeep bis unters Dach voll und die Fahrt geht los aufs Land. Kurz nach Olgii hört die Teerstrasse auf. Wir tanken das Auto voll. Der Benzinpreis ist etwas teuerer als bei uns. Wir fahren den Saksai Fluss entlang auf der recht holprigen unbefestigten Strasse nach Zost Erek, wo die Pferde für uns bereit stehen sollen. Wir kommen an und es gibt die nächste Überraschung, wir sind bei der Familie des Fahrers und weit und breit nichts von unseren Pferden zu sehen.... dafür gibt es erst mal Chai, den obligatorischen Tee, mit Milch und Salz versetzt ist er für uns zuerst ungewohnt, doch wir haben damit wenig Mühe außer Peter, der sich an die Mengen an Teekonsum erst mal gewöhnen muss, da es ja bekanntlich sein Lieblingsgetränk ist. Normalerweise trinkt man mind. 6 Schalen morgens , mittags und abends, nur sind die Mengen für uns etwas viel und man muss aufpassen, dass wenn die Schale leer ist, man nicht gleich nachgeschenkt bekommt. Da sind die Gastgeber sehr fürsorglich. Man muss die Hand auf die Schale legen, damit klar ist dass man nicht mehr will. Die Frauen sind recht fix bei der Teezubereitung und wir schauen dem Geschehen interessiert zu. Wasser wird in einem Topf erhitzt, Milch in einem anderen und dann wird das ganze mit etwas Schwarztee und Salz zusammen gemischt. Die Hausfrau probiert zuerst in einer Schale bevor sie an die Gäste ausschenkt. Die Gäste und die Männer bekommen zuerst und dann wir beiden Frauen. Der Tee schmeckt gut und auf dem Tisch stehen unterschiedlichste Schalen und Teller mit Käse und Butter und Schlagrahm herum. Peter wird unser Vorkoster, denn zum Teil entspricht die Butter nicht unseren Gaumenfreuden. Wenn Peter sagt es ist OK probiere ich, doch Olivia hält sich sehr zurück. Das Brot aus Mehl und Wasser wird in Butter ausgebacken. Je nach Herstelldatum ist es frischer oder auch schon hart. Der Käse ist eine Sache für sich. Der 90jährige Opa freut sich über unseren Besuch und ist äußerst interessiert an unserer Ausrüstung. Wir gehen nach draußen und in weiter Ferne kann man mit dem Fernglas anscheinend erkennen, dass die Pferde kommen. Wir verstehen nicht so ganz welches unsere Pferde sind. Berdibeks Englisch ist nicht das Beste und so kommt es zu manchen Missverständnissen. Wir warten ab und so sind zuerst mal 3 unserer Pferde da. Wir fangen an mit Probepacken unserer Sättel und suchen vergeblich die 2 Pferde, die 1,5m Stockmaß haben sollen... Überraschung, 1,5m sind in der Mongolei allerhöchstens 1,4m, Peter wird sich mit einem kleineren Pferd begnügen müssen oder das Pferd sich mit ihm. Nach 2h unter Gelächter und mit Hilfe der Leute sind wir dann soweit, dass wir einen kurzen Proberitt starten können. Bidan, der Pferdebesitzer kommt mit uns und nimmt zuerst mal das Packpferd zu sich das eigentlich Berdibek nehmen soll. Die Pferde sind recht feinfühlig zu lenken, und wir zotteln so erst mal los bei schönem Abendlicht. Wir werden zum Essen eingeladen und lassen dafür unser im Supermarkt gekauftes Essen hier. Es gibt Suppe – Kusche –ein einfacher Eintopf mit selbstgemachten Nudeln, Schafs oder Ziegenfleisch und evt ein paar Kartoffeln und Möhren dabei. Wir lernen die ersten Kasachischen Wörter wie Heidltetun- Gute Nacht, Heidltetan - Guten Morgen. Rachmet - Danke, Ayran, Chai, Kumys sind mir schon bekannt. Im Halbdunkel bauen wir zum ersten mal unter den kritischen Blicken der Nomaden unsere Zelte auf und gehen dann um 22°° schlafen. Ich habe nach dem vielen Schwarztee Einschlafschwierigkeiten und dazu bellt noch fast die ganze Nacht ein Hund. |
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AuthorPeter van der Gugten Archives
September 2011
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