| Montag, 22.8. Dajan Khol – Hava Khol ( Black Lake ) Wir bekommen im Ger Frühstück und die Frau fragt uns wo wir am Abend waren? Wir versuchen über Berdibek klären zu lassen, dass wir nicht wussten was nun höflich ist und was nicht und Berdibek war zum Übersetzen am Abend ja nicht da. Alles wieder in Butter, sie wollte uns frische Milch anbieten, die wir dann aber nach dem Frühstück und Pferde satteln bekommen haben, wie zu Omas Zeiten, schmeckt hier die Milch. Sie wollte uns einfach nicht ziehen lassen. Nach vielen Abschlussfotos lädt sie uns ein unbedingt wieder zu kommen. Hier fällt es uns schwer Abschied zu nehmen von dieser warmherzigen Frau. Die Nacht war sternenklar aber nun ziehen wieder Wolken auf und alles ist grau in grau. Die schnatternden Wildgänse fliegen immer wieder vor uns auf und hier am See ist ein wahres Vogelparadies. Allerdings kennen wir uns zu wenig aus. Wir kommen an Hirten vorbei, fragen nach den Preisen für Schafe, Pferde und Kamele, welche mit 1000$ die teuersten Tiere sind. Ein Pony, so wie wir sie haben, kostet etwa 700-800$. Wir ziehen am See vorbei dem Kolagasch Pass mit 2800 hm entgegen. Auf einer Hochebene machen wir eine kurze Mittagsrast, Regenwolken kommen immer näher und wir wollen Tempo machen, damit wir die Hochebene hinter uns lassen können. Doch der Blick ins nächste Tal sieht nicht gerade berauschend aus. Wir klettern quer zum Hang auf nicht mehr erkennbaren steilen Pfaden zum See hinab. Berdibek bekommt ein Problem mit seinen 2 Pferden. Ich übernehme eines und Olivia lässt unsere 2 frei hinterher laufen, was meist recht gut geht. Es schneit fast und wir können nun erahnen, dass die Passüberquerung nicht leicht wird. Ich dachte Berdibek kennt den Weg, dem war aber nicht so was etwas später rauskam. Wir klettern über Geröllhalden müssen, mühsam immer wieder den Weg erkämpfen. Peter hat den Weg auf seinem GPS, so wissen wir wenigstens in welche Richtung wir müssen. Endlich finden wir die Ziegenpfädli. Es wird heiß in den ganzen Klamotten. Die Sonne kommt raus und wir können die Sachen wieder verstauen. So klettert es sich erheblich leichter. Nach ca. 2 h haben wir es geschafft. Die Pferde haben sich hier wie Bergziegen ohne eine Schramme durchgekämpft. Meiner ist im Flusslauf mit einem Fuß hängen geblieben, hat sich losgezerrt, ist aber zum Glück nichts passiert, nicht mal eine Schramme. Unglaublich ! Olivia will Peters Tempo nicht mehr weitergehen, doch der will das Ger von Bedibeks Schwester unbedingt erreichen. Weiter oben hätte es Gras gegeben und wir hätten am nächsten Tag zu der Schwester können. Wir kommen durch eine weitläufige Steppenlandschaft nach unten. Die Sonne wechselt mit dunklen Regenwolken ab und der aufkommende Wind ist eisig. Ab und an graupelt es, so werden wir wenigstens nicht nass! Peter legt ein Tempo vor, das bei diesem unwegsame Gelände nicht einfach ist, Geröllhalden wechseln wieder mit Sumpfwiesen ab und wir können selten traben. Es ist schon 15°° Uhr durch, doch nach 3h sind wir tatsächlich bei Berdibeks Schwester. Die ist gerade in Olgii shoppen! So ist das Leben. Wir werden herzlich empfangen, bekommen Chai und Peter lädt an der Solarstation seine Batterien auf, was dann kurzfristig für Stromausfall sorgt. Doch das scheint des öfteren vorzukommen und im Nu sind ein paar Taschenlampen da. Wir hoffen in Altai alles neu laden zu können. Die vielen Kinder sind hier arg neugierig und von einem Jungen fühlen wir uns dauernd ausgelacht als wir beiden Frauen vor dem Ofen sitzen, um uns aufzuwärmen. Beim Abendessen taucht noch ein Schwung Leute aus dem anderen Ger auf und macht mit beim Kino Abend ! Es ist für uns ungewohnt spät als wir um halb 11 in die Schlafsäcke kriechen. |
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AuthorPeter van der Gugten Archives
September 2011
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