| Dienstag, 23.8. Hava Khol – Altai City Als wir aufstehen ist alles mit Eis überzogen, deshalb tropfte es nicht vom Zelt. Schnell alles zusammengepackt solange es noch trocken ist auch wenn es eisig ist. Um 7°° dürfen wir im Ger an den Ofen sitzen und Tee trinken. Olivia und ich schauen noch nach einem lahmenden Yak, lassen ein paar Kügele zurück und hoffen dass es dem Tier bald besser geht. Es sieht nach einer Zerrung aus. Wir verabschieden uns mit ein paar Fotos und ziehen dem See entlang nach Altai. Mein Pferd gibt mal wieder richtig Gas. Angeblich kommt es aus Altai. So könnte es immer laufen!!! So macht das Reiten auch wieder richtig Spaß. Wir kommen wieder durch farbenprächtige Täler, machen Mittags bei Sonnenschein gemütlich Rast und genießen das Bergpanorama .Der Regen hat alles wie reingewaschen und die Sonne strahlt intensiv vom dunkelblauen klaren Himmel. Wir legen uns in die Sonne und die Pferde ebenso. Nun hat Peter einmal die Ruhe weg und da drängelt Berdibek er will weiter, es geht zu seinem Opa und somit zur Familie. Er hat die ganze Zeit, den Hartkäse, den wir geschenkt bekommen haben extra für seinen Opa gesammelt und sein Rucksack ist richtig schwer. Also geht es weiter im flotten Tempo, doch mein Pferd ist mit der eingeschlagenen Route nicht einverstanden und würde am liebsten in die andere Richtung gehen. Wir reiten am Fluss Sorag oisn entlang nach Altai rein. Ein Kleinflugzeug fliegt mit ein paar Touris über uns weg, ein Geräusch das wir gar nicht mehr gewöhnt sind. Ab und zu kommen auf der staubigen Strasse ein paar Motorräder an uns vorbei, was die Pferde gar nicht mögen und auch den Autos sind sie nicht zugeneigt.. Kurz vor Altai kommen wir an 2 Friedhöfen vorbei und dann entlang dem Fluss kommen wir zum Haus von Berdibeks Opa. Ein großes Hallo und Überraschung als wir auftauchen. Geschwind werden die Pferde abgesattelt und alles ins Haus geschleppt, damit wir auch gleich zum Tee kommen können. Wir gehen danach einkaufen und alle Geschäfte etwas durchstöbern. Hier gibt es ziemlich alles, nur nichts was wir brauchen können. Die bunten T-shirts und Jacken, Hosen und sonstiges ist nicht unser Geschmack. Allerdings kaufen wir eine Cola und 2 Flaschen Bier und Saft, da wir erst das Paket abwarten müssen, das Aynabek uns noch zukommen lassen sollte. So haben wir Zeit uns und unsere Wäsche am Fluss zu waschen. Peter gibt mir ein altes Shampoo, das mittlerweile mehr ölig als seifig ist. Ich bekomme von Olivia welches zum Haar auswaschen aber mit dem kalten Bachwasser ist da keine Chance. Peter hat angeblich nicht gemerkt? So haben wir Pomade in den Haaren. Immerhin frisch gewaschen und die 2 Wochen alte Wäsche auch. Wir werden zum Abendessen eingeladen. Diesmal gibt es Nudeleintopf“ Kusche“ mit Ziegenfleisch, das mitten im Ger hängt. Ein Glück, dass hier alles so trocken ist und so recht gut konserviert ist. Ein Schaf oder Ziege hält ungefähr 1 Woche für das Abendessen. Hier bekommen wir auch wieder etwas Gemüseeinlage und sogar Lorbeerblätter im Eintopf. Die Leute gehen recht spät ins Bett. Wir sitzen mit dem Opa im Ger und der Rest der Familie sitzt im Haus vor dem TV bei einer Tochter des Hauses, die sehr schwere Verbrennungen erlitten hat und das Bett hüten muss. Es sieht echt schlimm aus, aber in dem Familienverband ist immer jemand da, der sich zu ihr setzt uns sich um sie kümmert. Sie ist sehr geduldig in ihrem Bettchen und quängelt nur rum, wenn sie die Salbe aufgestrichen bekommt. Die Nacht ist Sternenklar und so kann man nach dem Biergenuss wenigstens die örtlich Begebenheit aufsuchen und da wir im Haus schlafen, muss ich mich auch nicht aus mehreren Schichten unter dem Schlafsack herauswühlen. Wir sind nun knapp 2 Wochen unterwegs und nach Peters Planung sollten wir hier schon in der 1. Woche sein. Es ist nun klar, dass wir die geplante Route nach Bulgan nicht schaffen werden. Wir müssen nach Alternativen suchen. Wir werden einen Pausetag einlegen und dann einen Abstecher zu den Adlerjägern machen, die uns Aynabek empfohlen hat und dann über eine kürzere Route wieder zurück nach Zost Erek reiten. |
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AuthorPeter van der Gugten Archives
September 2011
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