| Sonntag, 05.08. 23 km; 824 hm Mein Pferd macht Peter einen Strich durch die Rechnung. Es findet eine Gruppe Junghengste interessanter als alles anderes und jagt denen trotz Hobbels nach. Baktiar hat mühe ihn einzufangen, zumal er gut ausschlagen kann, wenn ihm was nicht passt. Peter hatte zu Fuß keine Chance hinterher zu kommen. Peter kam ziemlich genervt und Baktiar etwas atemlos grinsend zurück und meint nur zu mir, mein Pferd sei wohl eher an Jungs als an Mädels interessiert. Wir hatten derweil Frühstück und für die anderen Zwei Wasser heiß gemacht, damit sie auch noch was zu sich nehmen konnten. Die Sonne kam auch pünktlich von Zsolt bestellt hervor und es sieht so aus, dass wir einen richtig warmen Tag bekommen. Wir satteln unsere Pferde, damit wir vor der großen Hitze aus dem Tal in luftigere Höhen kommen. Mein Pferd stellt mich auf die Probe und ich muss mich heftig durchsetzen, dafür läuft er und Peters Pferd plötzlich ziemlich flott den Hang hinauf. Mehrere Staubwolken kündigen immer wieder die Fahrzeuge auf der Strasse an. Wir ziehen auf hufbreiten Wegen den überweideten Hängen entlang und kommen an einem toten angebundenen Adler vorbei... ob der wohl vergessen wurde? Der Anstieg wird richtig heftig, Peter steigt ab und lässt sich von seinem Pferd am Schweif hochziehen, ich versuch es auch kurzzeitig, gebe aber nach ein paar Minuten wieder auf, da ich mein Pferd nicht auch noch den Berg hochziehen wollte. Wir kommen auf den Pass auf 3150 m und lassen die Pferde verschnaufen und genießen die Aussicht. Von hier oben sehen wir in die umliegenden Täler verteilt immer wieder Jurten oder Bauwägen, die als Zuhause der Hirten dienen, darum herum Schafe oder Pferde. Diese Region ist stark überweidet. Sobald man guten Zugang zu einer Strasse hat, treffen wir auf viel mehr Leute, die da wohnen. Wir ziehen den Höhenzügen folgend weiter in Richtung Son Kul. Zsolt hat immer mal wieder den Ventilator bestellt und es kommt ein Lüftchen auf, doch die Luft wird immer wärmer. Auf einmal kommt ein Jungrind den Berg runtergaloppiert und kann gerade noch vor unseren Pferden abbremsen. Noch mal gut gegangen. Wenig später machen wir Mittagsrast an einem schönen saftigen Kleefeld. Nun geht es wieder Bergab und wir dachten wir stehen kurz vor dem 2. Pass, doch es kommt ein Hirte hinter uns her und erklärt uns den Weg. Wir folgen ihm eine Weile und stehen dann wieder in einer Senke, schauen die nächste Bergkette an und Baktiar meint nur dass das der 2. Pass war von dem er geredet hat. Da wir mitten auf einer fetten Wiese stehen, einen wunderschönen Bachlauf vor uns haben, entscheiden wir trotz der frühen Stunde, hier zu bleiben. Wir nutzen den Bach ausgiebig zum Baden und da hier die Durchgangsstrasse ist, können wir vieleMänner bebachten, die mit abenteuerlichen Gespannen vom Heu machen zurückkommen und auch der LKW mit Heu ist deutlich überladen. Peter macht eine Wanderung ins Tal runter, aus der Richtung von der wir eigentlich kommen wollten und muss an einer Jurte zusehen wie sie Spieße grillen und bekam nicht mal was ab. Eine 13 köpfige Touri Gruppe, durchquert am anderen Ende den Fluss und wir wundern uns wo sie noch hinwollen, denn es ist schon 16°° durch und Gepäck hatten sie keines dabei. Wir stellen unsere Zelte auf, Platzmangel haben wir hier nicht und es ist ausnahmsweise eben. Während wir Tee trinken bekommt Baktiars Pferd plötzlich Gefallen an einem Junghengst auf der anderen Seite und hopst davon. Baktiar sieht nur ein braunes Pferd davon rennen und meint es sei meines. Nach erfolgreicher Jagd war es doch seines. Er holt ein paar Pflöcke bei der Farm und so werden 4 unserer Pferde angebunden. So langsam haben sie den Schalk im Nacken sitzen und werden übermütig. Unser Abendessen nehmen wir im Licht der untergehenden Sonne ein und haben ein tolles Licht auf die umliegenden Berge. Es wird schnell kühl und wir ziehen uns in unsere Zelte zurück. Die ganze Nacht hören wir Hufgetrappel und das Gewieher der Pferde, wenn sie sich streiten. |