| Dienstag, 07.08. Son Kul – Kyz-art 27 km, 399 hm Ich stehe um 5:30 auf in der Hoffnung die Morgenstimmung aufnehmen zu können, doch leider waren Wolken vor dem Sonnenaufgang. Ich besuche das WC und muss lachen, denn das Häuschen ist verdrahtet mit Stacheldraht, nur vor wem und für wen soll das ganze schützen? Ob die 2 zahmen Hausschafe da drauf gehen oder die Hunde? Peter verschläft das 6°°, doch um halb 7 sind alle auf, was ich von meinem Platz aus erkennen kann. Ich gehe zurück, um meine Sachen zusammen zu packen, denn um 7°° soll es Frühstück geben. Wir warten und Peter wird ungeduldig da es auf halb 8 zugeht. Wir sollen plötzlich getrennt von der anderen Gruppe frühstücken, warum auch immer? Der Junge hat die Pferde der anderen Gruppe schon fertig gesattelt gerichtet. Wir ziehen uns in unsere Jurte zurück und warten auf den Tee. Als Baktiar mit 2 größeren Schalen hereinkommt, meint Peter, dass er nun den Tee einzeln servieren muss und reagiert etwas ungehalten, dabei bekommen wir Porridge was unserem Griesbrei entspricht. Es schmeckt lecker und danach kommt der Tee wie gewohnt in der Kanne. Eine kleine Kanne ist für den Schwarztee und eine größere für das heiße Wasser, das vom Gastgeber immer in den kleinen Trinkschalen gemischt wird. Nach dem Essen wünscht man dem Gastgeber etwas Gutes und macht mit einer Handgeste und „Omi“ den Gruß als Dankeschön für das Essen. Wir verabschieden die Omi ! Peter bläst zum Aufbruch und wir satteln zum letzten Mal unsere Pferde. Der Himmel wird grau und es fängt an zu nieseln. Ich ziehe doch bald meine Regenhose an, denn es scheint nicht besser zu werden. Baktiar reitet schweigsam hinterher und ist nicht zu einem Gespräch zu motivieren. Wir kommen im Regen auf den Pass Kara-Kuia 3366 m und treffen oben auf einen Hirten, der sogar englisch spricht. Er erklärt den Weg runter, der ziemlich nebelverhangen ist, so dass man nach 50 m die anderen schon nicht mehr sieht. Der Regen wird immer stärker und wir beeilen uns ins Tal zu kommen. Schnell einen Müsliriegel zu Mittag und schauen dass wir ins Dorf kommen, wo wir am Guesthouse die Pferde abgeben können bis Murnabek sie holt. Es hört auf zu regnen aber der Boden ist durchweicht. Wir wundern uns nur, dass hier trotzdem gerade Gras für Heu geschnitten wird, es kann so nicht trocknen. Baktiar erinnert sich an den Weg und so weichen wir ab von Peters GPS und ziehen über die Felder an das andere Ende von Kyz-art. Die Sonne zeigt sich wieder und so kommen wir einigermaßen trocken an. Wir machen ein paar letzte Fotos von uns und unseren Pferden, satteln ab und das Packpferd wird ganz schnell wo anders hin gebracht. Unsere werden hinterm Haus auf einer Wiese bzw. Unkrautgarten untergebracht. Wir verräumen unser Zeugs und bekommen zum Mittagessen eine heiße Suppe Kurütsch sorpo. Das weckt die Lebensgeister. Schlafen dürfen wir im anderen Haus auf der anderen Straßenseite! Olivia und ich wollen mit Baktiar in den Supermarkt und eine Cola kaufen, aber Peter lässt und nicht alleine los ziehen. Ob er Angst um Baktiar oder um uns Frauen hat, bleibt dahin gestellt. Wir kaufen 2 Mini Wodka Plastikbecher, die nicht am Felsen beim Werfen kaputt gehen können. Im anderen Laden finden wir eine neue Lieferung an Eis und können es kaum glauben. Wir wagen es und jeder bekommt ein Eis. Es trifft eine Gruppe Franzosen ein, die mit Murnabeks Auto unterwegs sind. Wir könnten es haben, aber nur für 1 Tag und wie kommt es dann wieder hierher, denn wir wollen nach Ak Sai an den Issyk Kul und kommen nicht mehr zurück. So müssen wir doch einen Taxifahrer organisieren, der uns für 17 Som/ km an den Issyk Kul See und nach Bishkek fährt. Vor dem Abendessen tränken wir die Pferde und versuchen für sie Heu zu organisieren, doch es wird ein Luzernefeld dafür gemäht und unsere 4-Beiner freuen sich über die reichhaltige Luzerne. Sie haben es sich verdient. Zum Abendessen bekommen wir Borch- eine russische Spezialität, Suppe mit Kraut, Zwiebeln und Fleisch. Olivia und ich spielen mit Baktiar wieder UNO und beschließen am nächsten Tag ein Kartenspiel zu kaufen um was anderes spielen zu können. Wir essen meine letzte Tüte Haribo und gehen für unsere Verhältnisse spät ins Bett. |