| Sonntag, 29.07. Pausetag Wir schlafen alle in der Jurte und morgens hat sich die Wetterlage geändert. Die Sonne strahlt vom tiefblauen Himmel. Wir warten auf das Frühstück und haben die Option bei einem Reiterspiel zuzuschauen, das mittags sein soll. Peter will lieber bei dem schönen Wetter weiter, doch die Aussicht live beim Buzkashi bzw. auf Kirgisisch Keuk- beurü zuzuschauen hat was für sich. Da Baktiars Pferd den offenen Druck hat, fällt die Entscheidung so aus dass wir bleiben, die Pferde etwas Pause haben und wir das Pferde verarzten können. Rivanol und Honig tun ihr übriges, doch der offene Druck braucht eigentlich viel zu lange um zu heilen. Peter reitet mit Bopon auf den Berg hoch, um dort mit Murnabek zu telefonieren und zu klären ob wir ein anderes Pferd bekommen können. Keine Chance, er hat keine mehr und vor Ort bekommen wir auch keine. So faulenzen wir vor uns hin, spielen UNO und ruhen uns nach dem Mittagessen aus. Als um halb 4 immer noch alle in der Jurte vor sich hindösen, mache ich Druck da das Spiel ja um 16:30 starten sollte und wir noch die Pferde richten und hinreiten müssen. Es ist halb 5 als wir loskommen. Ohne Gepäck sind unsere Pferde deutlich flotter und kurz nach 5 sind wir auf dem Rennplatz. Es geht wild zu und wir verstehen nicht wie das Spiel abläuft. Baktiar kommt mit Marat nach und so fehlt uns der Übersetzer. Wir sehen zu, wie die Männer versuchen den toten Lammkörper aufzunehmen und auf ihren Punkte-platz bekommen wollen. Es spielen immer 2 Teams mit viel Lärm und Peitsschenhieben gegen einander . Die Pferde werden richtig heiß gemacht und jagen in einem Wahnsinnstempo über die weiten Ebenen. Ab und an gibt es blutige Lippen bei Ross und Reiter. Wenn es einen Punkt gegeben hat, sprich der Tierkörper am richtigen Ort abgelegt wurde gab es wieder eine Pause, in der reichlich Wodka floss. Olivia und mir bleibt der Wodka als einzige Frauen auf dem Spielfeld erspart. Wir mussten immer wieder der rasenden Menge ausweichen. Ich beschloss wieder auf das Pferd zu steigen um Notfalls dem Tumult schnell ausweichen zu können. Wir sehen auch einige Jährlinge und 2jährige, die auch bei diesem wilden Spiel schon geritten werden. Das ist kein schöner Anblick die armen kleinen so verheizt zu sehen. Olivia war mit ihren blonden Haaren immer wieder begehrt fürs Fotoshooting mit den Männern. Wir reiten in der Abenddämmerung wieder heim und lassen unsere Pferde flott galoppieren. Das Abendessen wird uns allerdings erst serviert, wenn der Herr des Hauses zurück ist. Zsolt bekommt eine heftige Erkältung und will noch einen Wodka, doch Olivia meint er hätte eh schon genug am Spielfeld gehabt. Es gibt ein weiteres Nationalgericht, Kurdak was aus Fleisch, Innereien und Kartoffeln besteht, leider auch arg fettig. |