Nach einem deftigen Frühstück satteln wir die Pferde und führen sie entsprechend der vorgefundenen Wegweiser dem Fuorcola Pass entgegen. Die Karte weisst weiterhin Wege auf, die es nicht gibt, und der von uns verfolgte Weg ist auf der Karte nicht existent. Aber stetig führt er dem Berg entlang zu einer Alp, die auf der Karte wiederum nicht eingezeichnet ist und anschliessend senkrecht dem Fluss folgend den Berg hinauf. Pat reitet so lange es geht und anschliessend gehe ich voraus den Artvin führend den Berg hinauf. Es ist ein beschwerlicher Anstieg in nebligem regnerischem Wetter und als wir oben den Pass endlich erreicht haben, fängt es wirklich zu regnen an. Auf steilen abschüssigen Pfaden führen wir die Pferde durch kniehohes Gras und schon bald quiecken die Füsse in den nassen Schuhen. Wir machen Pause an einer Schutzhütte, die Pferde stehen draussen im Windschatten der Hütte, während wir drinnen einen kurzen Imbiss zu uns nehmen. Die Wege werden etwas besser und endlich haben wir die ersten Häuser erreicht, wo auch noch Leute wohnen. An einem Baum hängt ein Anschlag, der darauf hinweisst, dass die Furtung der Schlucht bei Hochwasser nicht möglich sei. Ich gehe also nachfragen, wie es zur Zeit aussehe und bekomme positiven Bescheid. Also setzen wir den Weg fort und obgleich die rutschigen Felsplatten, die als Treppenstufen vorgesehen sind, unsere Pferde immer wieder rutschen lassen, und Artvin auch einmal auf Abwegen, mit der Hinterhand die Böschung hinunterrutscht, gelingt es uns, die Pferde langsam aber sicher bis zum Grund der Schlucht zu führen. Dort dann die Erleichterung, denn die Furtung ist völlig unproblematisch und die Frage kommt auf, warum mein Kopfkino mir mal wieder soviel Schmerzen bereitet hat. Ich sollte es doch eigentlich besser wissen. Wir kommen ins Tal und entscheiden, weiter zu gehen, bis zum nächsten Dorf, welches Losstallos heisst, und dort nach Unterkunft zu schauen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer Weide mit Trakenern vorbei und wir scherzen noch, dass wir unsere Pferde einfach auf die Weide dazu stellen, als wir ein Auto bemerken, welches am Ende der Weide auf uns wartet, scheinbar um uns passieren zu lassen. Als wir auf der Höhe des Autos sind, lässt die Fahrerin das Fenster herunter und fragt, ob wir nicht bei ihr übernachten wollten, wir sähen aus, als ob wir ins Trockene gehörten. Wir nehmen dankbar an und führen die Pferde wieder zurück entlang der Weide, zu einem Stall, wo wir sie unterstellen und versorgen können. Anschliessend fährt die Frau (Ihr Mann ist Hufschmid und sie beide fahren traditionelle Kutsche international) uns zu ihrem Haus, wo wir mit Lasagne verwöhnt werden und im Gästebett schalfen können. |