Samstag, 5. Tag 07/08/2005 Flash auf Abwegen. Der Tag begrüsste mich grau und trüb, so dass ich mich entschied zuerst ein Frühstück mit meinen lieben Gastgebern einzunehmen. Da der Himmel sich lichtete und der Wetterberich für Sonntag Nacht Schnee versprach, entschied ich mich trotz Nebel und tiefhängenden Wolken, den Ruhetag nochmals zu verschieben. Also verliessen wir Innertkirchen und unsere Gastgeber und deren Pferde und strebten dem Grimselpass entgegen. Trotz Abkürzung, wir folgten dem ursprünglichen Sprintz Säumerweg, zog sich der Weg endlos dahin, da kaum ein paar Meter geritten werden konnte. Tore, Trampelpfade und der immer wieder im Nebel verschwindende Weg, liessen mich zu Fuss gehen. Nach etwa 4 h hatten Randegg erreicht und gerade mal 16 km geschafft. Nun mutierten wir vollends zu Bergziegen, um die vielen Stufen, Felsplatten und Löcher im Weg zu überbrücken. Im Fusstempo gings auf steilen Pfaden den Berg hinauf Richtung Hospietz. Viele Treppen und steile Aufstiege zwangen uns die letzten drei Kehren auf der Grimselstrasse zu gehen. Geschafft. Nach 7 h hatten wir 23,5 km zurückgelegt. Diese Etappe liess die davor liegenden 200 km seit Dienstag, wie Zuckerschlecken aussehen. Um das Hospietz zu erreichen überquert man eine breite Brücke und es geht nochmals etwa 100 m in die Höhe. Ein müder Wanderer mit Pferd begehrt Quartier, vermeldete ich der Reception, worauf mir gesagt wurde ich könne leider nur im Matratzenlager unterkommen und mein Gefährt soll ich in der Garage parken. Ob es dort Stroh und Heu gäbe? Sie haben nicht wirklich ein Pferd hier hinauf gefahren? Ein Pferd wohl, aber zu Fuss. Nein es gibt nur Sägemehl in der Räucherei und Stroh in der Küche, fürs Steak auf dem Heubett. Aber davon können Sie haben. Flash wird in die Garage geführt, von der aber nicht sonderlich begeistert ist. Mit dem Lasso und dem Zügel wird eine doppelte Abbsperrung errichted. Flash kriegt sein Heu und ich gehe mit meinem Gepäck in den dritten Stock des Hotels um meine Blasen zu behandeln. Der Koch wollte Flash den erbetenen Eimer mit Wasser gleich selber reinstellen. Ich bin kaum aus Stiefeln und Chaps, da stürtzt die Receptionistin rein: Ihr Pferd läuft die Strasse runter. Rein in die Boots, drei Stocckwerke runterfliegen, die Strasse. hinab, da vorne trabt Flash Richtung Innertkirchen, zurück zu der Stute, die ihm so gut gefallen hat. Ein Auto kommt die Einfahrt hinauf. Auf meine Bitte hin, wendet er und fährt den Weg wieder zurück. Flash wird überholt und ich führe ihn wieder zurück den Berg hinauf. Wie das Adrealin nachlässt, merke ich wie müde ich bin. Zurück in der Garage ist Flash so aufgeregt, dass ich entscheide trotz meiner durchnässten Kleidung jetzt gleich und hier zu schlafen. Es ist knapp halb sieben. Meine 2 Absperrungen sind völlig intakt. Der Koch hat wohl nicht mit Flashes Reaktion auf ein geöffnetes Tor gerechnet. Es ist saukalt und regnet die ganze Nacht. |
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AuthorMeine erste Solotour Archives
August 2005
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