| Rif Muratone Tanarello Passo Basera Gestern haben wir 37 km und 1300 HM gemacht. Beim flackernden Kerzenlicht von roten Totenlichtern essen wir Frühstuck. Es wird erst um halb 6 langsam hell. Auch der Besuch der Toilette bei selbigem Licht ist irgendwie anders. Es gibt zwar kein Licht, aber Duft aus der Dose. Um 6 kommt der Hüttenwirt und fährt uns mit unseren Sätteln zu Luigi, wo unsere Pferde stehen. Die Bremsen waren schon wieder voll im Einsatz, so nach dem Motto, da sind zwei Blutspender, nichts wie hin. Wir reiten ohne Gepäck zum Muratone zurück und laden auf. Wir traben zum Torraggio hinauf. Pat meint ich hinterlasse einen ganz besonderen Duft. Ich checke die Nässe meines T-Shirts unter den Achselhöhlen. Das kanns nicht sein. Ist noch relativ erträglich. Pat meint auch was anderes. Nämlich den Lavendel-Duft, den meine Stiefel beim Durchstreifen der Büsche verströmen. Ich bin beruhigt. Die Aussicht ist gewaltig und der Weg zwar schmal aber gut markiert, zum Teil etwas abenteuerlich. Wir steigen auf der Rückseite des Torraggio wieder ab und folgen dem Weg am Monte Pietraveccia vorbei. Die Luft schwirrt von den Fliegen und auch die Bremsen geben keine Ruhe. Am Rif Grai vorbei, welches wie die anderen 4 von 5 geschlossen ist, kommen wir zu einer Höhle, an dessen Ende ein kleiner unterirdischer See liegt, an dem wir die Pferde tränken. Das heisst Flash säuft, nur Pat hohlt sich ausser dreckigen Schuhen nichts, denn Domingo säuft nicht aus unterirdischen Quellen. Der Weg lädt ein zum Trab und bald ist der Saccarello und der Tanarello geschafft. Wir steigen verfolgt von zwei freilaufenden Pferden ab und entscheiden uns für ein Nachtquartier im Freien, denn bis zum nächsten Rif sind es noch über 20 km. Das einzige was stört, sind die nervigen Motocrosser und die 4Wheelers, die uns laufend überholen oder kreuzen. Wir entsprechen so langsam dem Bild des verstaubten Cowboys. Wir finden eine Weide abseits des Weges und bauen den Zaun für die Pferde. Später als die Ziegenhirten kommen, denen das Gelände zu gehören scheint, haben die nichts dagegen. Wir essen aus unserem Vorrat und werden langsam von Schafen umzingelt, die aus den Höhen absteigen, offensichtlich unser Nachtlager mit uns teilen wollen. Nach und nach legen die Schafe sich in der Senke unter uns hin, während Flash und Domingo langsam zum Dösen übergehen. Noch während ich hier im Gras liege und dies schreibe, ziehen die Schafe, blöckend wie auf Kommando ab. Endlich kehrt wieder Ruhe ein. Nur noch die eine oder andere Kamikazefliege summt an uns vorbei. Wir tränken die Pferde nochmal und legen uns unterm Sternenhimmel schlafen. Schade, ich hätte gerne mal echte Schäfchen gezählt. Labels: Monte Grai, Pietravecchia, Saccarello, Tanarello, Toraggio |
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AuthorText Peter van der Gugten Archives
Oktober 2007
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