7. Tag - Freitag, 10.08.2007 Termi di Valdieri Santa Anna di Vinadio Heute hätte eigentlich ein Rasttag sein sollen. Aber die einzigen, die ihn wirklich genossen hätten, wären wir gewesen. Termi di Valdieri ist eine Touristenstation, besser als Limonetto, aber für die Pferde nicht geeignet. Es gibt nur felsige Buschlandschaft und kaum Gras. Flash beisst sich offensichtlich ein Stück Lippe ab, beim Versuch statt Steine etwas Gras zu beissen. Wir brechen zeitig auf und reiten einen alten Militärpfad hin auf. Der Weg ist nach wie vor sehr steinig und für die Pferde nur schwer zu gehen. Bald erreichen wir eine Militäranlage mit gutem Gras rundum, hier lassen wir sie nachholen, was sie in der Nacht versäumt haben. Ich wechsle in meine Cowboyboots zurück und meine Füsse erhohlen sich langsam. Die letztjährigen Schuhe sind für das Gelände zu weich. Meine Füsse sind wund gelaufen und schmerzen. An Millitäranlagen aus dem ersten Weltkrieg vorbei, klettern wir auf den Paso di Drues hinauf. Wir sehe auf Isola hinunter, 2000 haben hier Teil der olympischen Winterspiele stattgefunden. Auf der Höhe der Bergstation der Skilifte, sehe ich drei Pferde im Tal stehen. Wir klettern hinunter, der einzig sichtbare Pfad führt geradewegs über die Weide und durch eine Sumpfwiese: Irgendwann dämmert mir, dass ich es hier nicht mit friedlichen pferdischen Zeitgenossen zu tun habe, sondern mit ausgewachsenen Kaltbluthengsten, gegen die mein Flash wie ein zierliches Püppchen ausschaute. Schnaubend und wiehernd rannte der Braune auf uns zu, während wir quer durch die Sumpfwiese über Bachläufe springend das Weite suchten. Als der Hengst schon fast auf Flash drauf war, riss ihn sein etwa 50 m langes Seil endlich zurück. Die anderen zwei Hengste hatten dem Schauspiel schnaubend und wiehernd zugeschaut und zerrten an ihren Seilen, um ein Stück der Aktion abzukriegen. Zum Glück waren beide ausser Reichweite. Inzwischen war Pat von Domingo im Sumpf versenkt worden und während ch endlich ausser Reichweite von beiden Hengsten war, kehrte der Braune um und rannte hinter Domingo und Pat her, die den Berg hinauf flüchtete, bis auch sie ausser Reichweite war. Als ich noch versuchte ihr aus sicherer Distanz Anweisungen zu geben, wie sie am besten an dem Hengst vorbei käme, erklärte sie kategorisch: hier ist allesSumpf, ich kann da nicht runter. In so einem Moment schiesst einem alles Mögliche durch den Kopf, oft nicht viel Brauchbares. Ich entschied mich Flash sicher anzubinden, mein Rope zu nehmen und den Hengst kurz anzubinden, damit Pat sicher an ihm vorbei kommen konnte. Unter beständigem Wiehern dreier Hengste und zweier Wallache, ziehe ich den Strick des Kaltblüters zu mir her, wickle ihn um den Baumstumpf an dem er angebunden ist, verknote diesen und bringe meine Finger in Sicherheit bevor der Hengst wieder vom gespannten Seil zurück gerissen wird. Das Spiel wiederholt sich noch ein paar mal, bevor er so kurz gebunden ist, das Pat dran vorbei kann. Jetzt nur noch durch den Sumpf über den Bach und ausser Reichweite des zweiten Hengstes hinauf zu Flash. Sie beruhigt die beiden Pferde, während ich dem Hengst wieder etwas Leine gebe. Wir suchen nach den GTA Markierungen, die wohl 2000 verschütt gegangen sind und ärgern uns mal wieder über die miesen Karten. Wir finden die Geröllhalde wieder, die als Weg deklariert ist und klettern dem Berg entlang, bis wir am Paso Lombardia auf die geteerte Strasse stossen. Dort steht ein Kiosk der Nahrung und gekühlte Flüssigkeit verspricht. Wie gewohnt werden unsere Pferde begutachtet und es stellt sich heraus, dass wir den Besitzer der drei Hengste vor uns haben. Er findet unsere Geschichte lustig und spendiert uns eine Runde Weisswein. Er erklärt, wo wir vielleicht unterkommen könnten und zeigt uns den Weg. Wir versuchen beim genannten Hof unterzukommen, aber die gute Frau hatte Haare auf den Zähnen. Wir ziehem weiter zum Wallfahrtsort Santa Anna di Valdieri, wo uns die Schwestern eine Weide bei Freunden des Hauses für die Pferde und eine Dusche + Abendessen besorgen. Die Besitzer der Weide spendieren uns einen Likör, den wir mit zwei Stunden Verspätung auf Christine und den überlebten Tag trinken. Wir schlafen neben den Pferden auf der Weide unter kristallklarem Sternenhimmel. Die Schutzengel hatten heute alle Hände voll zu tun. Labels:, Lago del Claus, Bsa Druos, Isola 2000, Colle del Lombarda, V.dOrgials |
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AuthorText Peter van der Gugten Archives
Oktober 2007
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