| 30.8.2008 Gestern Abend stellten wir mit Schrecken fest, dass uns die Detail Karte immerhin 1:300 000 abhanden gekommen ist. In der Früh versuchen wir alternativen auf zu treiben aber die Mädchen können uns nicht weiterhelfen. Szolt meint er werde eine Karte organisiert bekommen, so nehme ich die verbleibende 800 000 er Karte an mich. Wir satteln auf und verabschieden uns von Olivia und Szolt und brechen bei leichtem Nieselregen auf. Es geht ein Stück den Weg zurück den wir gekommen sind. Wir fragen nach dem Weg zur Eisenbahnlinie und erhalten widersprüchliche Infos. Da es am Vorabend geregnet hat, sind die Wege sehr aufgeweicht und es ist schwierig die Pferde zu motivieren, durch die endlosen Schlammpfützen zu waten. Da die Sinca unseren Pfad immer wieder kreuzt und der Boden so trocken ist, dass er das Wasser gar nicht aufnehmen kann, ist der Weg flächig überspült. Dessen ungeachtet scheinen die Pferdefuhrwerke hier schon durchgegangen zu sein. Auf jeden Fall sind tiefe Furchen im nassen Schlamm zu sehen. Endlich kommen wir zur Eisenbahnlinie und siehe da, die Eisenbahn gibt’s gar nicht sondern ein schön ausgebauter Weg, dem wir problemlos folgen bis er mitten im Wald plötzlich endet. Die Karrenspuren zeigen den Weg und wir kommen zur Strasse. Unterwegs finden wir im aufgeweichten Weg frische Bärenspuren.Wir folgten ein Stück der neuen Strasse und mussten immer wieder die verschiedenen Bachläufe kreuzen, die eigentlich nur auf der Strasse zu überqueren waren. Da aber ein breiter Kanal die Flur von der Strasse trennte, mussten wir immer wieder die Pferde vor neue Herausforderungen stellen. Endlich konnten wir die Strasse verlassen und eine Schotterpiste in ein Naturschutzgebiet nehmen. 14 Seen sind hier wie Perlen an der Schnur aufgereiht. Sie dienen den Zugvögeln als Übernachtungsstation auf ihrem Flug nach Norden. Mitten in einem Dorf auf diesem Weg gab es einen Stau. Als wir uns an den Autos vorbei schlängelten und zur Kreuzung kamen, wurde dort in einem grossen Kreis getanzt. Eine Kapelle, bestehend aus einer. Klarinette, einem Bass und einer Geige, spielten auf. Eine Hochzeit. Die Musik kam zum Ende und der Kreis löste sich auf und der Verkehr rollte weiter. Das Dorf nur zwei Häuser breit zog sich der Strasse entlang, hier waren die Brunnen mit Rollen und Handrad ausgestattet und standen in Nischen vor jedem Haus. Ein Auto hält an, der Fahrer begrüsst uns auf Englisch und will wissen wohin und woher. Wir werden von ihm zum Bier eingeladen, er hat ein Haus am Ende des Dorfes. Er ist 72 ex Army Man und mit einer 30 jährigen Rumänin verheiratet. Sie bewohnen ein grosses Haus und ziehen Im Winter jeweils nach Spanien um. Das Haus wird gerade zur Pizzeria erweitert, wenn diese dann fertig ist werden sie hier bleiben. Die Häuser sind, wenn gestrichen, in grellem gelb oder grün, aber auch violetten Farben. Wir kommen nach Haghati ( Halchiu)??? und werden von zwei Männern angesprochen, die zur Oberschicht gehören. Wir erklären unser woher und wohin und dass wir ein Nachtlager für die Pferde benötigten. Einer der beiden, er spricht nur ein paar Brocken Deutsch, erklärt, wir müssen bei ihm übernachten. Er ist Kommissar der hiesigen Polizei und passionierter Jäger. Auch hat er Pferde, die aber auf einer Weide woanders stehen. Wir bekommen ein Stück Garten, wo wir die Pferde einzäunen. Gleich daneben steht ein dreijähriger Hirschbock, der seit Geburt hier aufgezogen wurde. Er wurde ganz jung von Wölfen schwer verletzt und vom Jäger gerettet. Jetzt dient er den Förstern und Jägern als Anschaungsobjekt. Daneben steht ein Rehkitz und eine Wildsau namens Pamela Anderson. Drei grosse Ballen Luzerne werden angeschleppt und wir bekommen neben Schnaps aus der 1 ltr Wasserflasche Bärenwurst, geräuchertes Hirschfleisch und Wildschweinsalami vorgesetzt. Nach dem Essen begleiten wir ihn zu einer Rebhuhnfarm. Der junge Verwalter fährt mit uns mit und seine Waschmaschine wird auch noch verladen. Auf der Farm mit über 1000 Rebhühnern, zeigt uns der Verwalter seine Hundepension. 42 Hunde werden hier in freiem Auslauf gehalten, nur einige sind in grossen Zwingern eingesperrt. Daneben gibt es 20 Katzen, einen Uhu, dessen Flügel gebrochen und nicht korrekt wieder zusammengewachsen sind, und eine Brut von Rebhühnern, die mit Haushühnern gekreuzt wurden. Das Pferd von Ikken, dem Jäger, ist völlig abgemagert, daneben steht ein prächtiges Fohlen. Ikken möchte wissen war er tun soll? Auf dem Weg zurück kaufen wir eine neue Karte. Wir versorgen die Pferde noch mal und bekommen von Ikken ein Hasenfell geschenkt, für Pachlavans Satteldruck. |
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AuthorText: Peter van der Gugten Archives
September 2009
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