Die Sterne scheinen hier näher zu sein. Auf jeden Fall sind viel mehr davon zu sehen. Der Bauer kommt und macht uns Kaffee und Tee aus selber getrockneter Pfefferminze. Er freut sich sehr über meine Adresskarte und das Feuerzeug und schreibt mir seine Adresse auf. Wir ziehen schon früh weiter, aber Pat meldet Magenkrämpfe also machen wir wieder etwas langsamer. Flash läuft wieder wie gewohnt, nur die Hitze macht ihm und uns zu schaffen. Das Thermometer steigt zwischenzeitlich auf 33 Grad, und dazu der Staub der Schotterstrassen, der wilde Westen war auch nicht nur romantisch. Wir entscheiden noch einmal den Versuch zu wagen, das Glück war uns ja bisher hold geblieben, und nach Karte eine Abkürzung zu reiten statt der Autobahn entlang zu tingeln. Der Weg beginnt vielversprechend und führt uns in einem Tal, dem Bachlauf folgend ziemlich genau nach Südwesten. Wir treffen immer wieder auf Leute, die uns bestätigen, auf dem richtigen Weg zu sein, so glauben wir zumindest, bis ich dann in 1400 m Höhe die Notbremse ziehe und entscheide, dass wir jetzt weit genug westlich sind, und dass wir ab jetzt wieder nach Norden müssen. Die ganze Wegstrecke hätte laut Karte max. 15 km sein dürfen, wir waren schon 22km auf dem Wanderweg unterwegs. Eine Gruppe Frauen ist am Heidelbeeren und Preiselbeeren pflücken, die hier in rauen Mengen wachsen, soweit das Auge reicht. Wir klettern den Hang hinunter, quer durch den Wald, bis wir zu einem Bachlauf kommen, der in meinem GPS eingetragen ist und folgen diesem bis wir wieder auf die Strasse stossen. Endlich Poiana Negrii ist erreicht. Wir finden einen Futtermittelladen und stocken unseren Hafervorrat auf. Der Verkäufer erklärt dass in 2 km ein Weg nach rechts abzweigt, der uns nach Pojana Stompaj führen sollte. Nach 2 km kommt kein Weg, aber ein Radfahrer, der meint immer nur weiter, mein GPS sagt dringend rechts, aber nach dem letzten eingezäunten Grundstück kommt nur noch Wald und keine Abzweigung nach rechts. Wir halten ein Auto an und der englisch sprechende Rumäne erklärt, es ginge noch 2 km geradeaus dann rechts und dann wieder rechts. Inzwischen ist aus der Luftlinien Distanz von 5.3 km ein Weg von 8 km in die falsche Richtung entstanden. Wir treffen auf ein Auto, die uns den Abzweiger zeigen, wir folgen dem und dann stehen wir wieder vor einem Abzweiger. Wir nehmen den weiter nördlicheren der beiden und kommen auf eine gerodete Fläche hinter der einige Hütten und grünes Gras zu sehen ist. Wir reiten hin und perfekt. Ein Schober lässt sich öffnen, Heu bedeckt den Boden, ein Teil des Grünfläche ist gemäht, aber es steht jede Menge überständiges Gras zur Verfügung, so quasi Heu am Stiel. Wir schlagen unser Nachtquartier in der Scheune auf und zäunen die Pferde ein. Es fängt an zu regnen und in der Ferne rollt der Donner. |
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AuthorText: Peter van der Gugten Archives
September 2009
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