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2010  Los  Pirineos

19/8/2010

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Los Pirineos 2010 19.8. Donnerstag

Ich übernachte und steige ins Auge um Pat und die Pferde zu holen. Nach 3 Stunden Fahrt bin ich wieder bei den Pferden. Pat hat sich nützlich gemacht und die feuchten Sachen getrocknet und gelüftet. Diesmal werden wir nicht stinkend ankommen, wie üblich, sondern etwas dezenter riechen. Domingo geht es noch immer nicht besser und Pat ist echt nervös, weil keines ihrer bewährten Globuli anspricht und sie sich auch überhaupt nicht erklären kann, wie was geschehen sein könnte. Wir verladen und fahren nach Argeles,  Dort lassen wir den Tierarzt kommen, aber trotz Dreiviertelstündiger Untersuchung kann auch die Vetfrau nichts finden. Wir geben ihm Schmerzmittel und beschliessen ihn morgen nochmals untersuchen zu lassen, um zu entscheiden ob er transportfähig ist oder nicht. Den Rest des Tages verbringen wir in der Stadt.

Freitag 20.8.
Um 8.30 kommt die Vet nochmals und Domingo geht es viel besser. Es scheint, als ob es doch nur ein gequetschter Nerv, eine Muskelsache oder etwas in der Richtung gewesen wäre. Sei es drum, es geht ihm wieder besser. Wir entscheiden heute Nacht zu fahren, und bereiten die Abfahrt vor. Später fahren wir nochmals der Küste entlang nach Süden und essen in Spanien ein letztes Mal Paella.
Wir waren insgesamt 850 km unterwegs und haben über 50000 hm gemacht. Wir hatten 4 kurze Pausentage und haben die GR 10 und GR 11 sowie den HRP gemeistert. Und das mit Pferden, die bereits den Höhepunkt ihrer Leistungs- fähigkeit überschritten haben. Mit 54 LKM pro Tag haben sie eine Super Leistung erbracht, wenn wir auch weniger als 30 % der Strecke geritten sind.
Wieder einmal haben sie uns bewiesen, dass sie nicht nur fähiger sind, als wir uns vorstellen können, sondern auch leistungsbereiter und stärker. Wenn wir die vielen Pferde betrachten, die uns hier in den Bergen der Pyrenäen begegnet sind, können wir nur erahnen, was unsere Pferde leisten könnten, wenn sie hier aufgewachsen wären.

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2010  Los  Pirineos

18/8/2010

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Es ist alles klamm und feucht wie wir aufstehen und die Pferde warten schon auf ihr Kraftfutter. Wir haben heute keine Wanderwege sondern nur Asphalt zu klopfen, also ziehen wir auf die Fahrstrasse und führen die Pferde hoch. Die Autos brausen an uns vorbei Richtung Frankreich und wir suchen dringend nach Möglichkeiten von der Strasse weg zu kommen. Aber keine Chance, jede Möglichkeit endet immer an der Leitplanke und so marschieren wir die 12 km hoch bis zum Pass. Hier sind Pferde und wir finden ein Abkürzung die Skipiste hinunter ins Dorf. Dort genehmigen wir uns ein zweites Frühstück, während die Pferde als Stars von den Touris fotografiert werden. Pat kauft sich eine gefütterte Jacke und wir marschieren gegen den Strom, der nach Andorra im Stau stehenden Fahrzeuge die Strasse hinunter. Die Zöllner an der französischen Grenze ignorieren uns geflissentlich und wir kommen zum Abzweiger Perpignan / Toulouse. Hier wollen wir wieder aufsitzen und reiten, aber Pat steigt gleich wieder ab, denn Domingo lahmt. Es wird auch nicht besser, denn nach jedem Halt, scheint er mehr Mühe zu haben, wieder in die Gänge zu kommen. Pat gibt ihm Globuli und Schmerzmittel, aber diesmal scheint es nicht zu wirken. Wir führen den Pass hinauf und oben ist die Situation so schlimm, dass es nicht mehr weiter geht. Wir können es uns nicht erklären, aber so kann’s nicht weiter gehen.
Wr müssen abbrechen, kurz vor dem Ziel, aber mit einem lahmenden Domingo schaffen wir die 120 verbleibenden km nicht in den 3 Tagen, die uns noch zur Verfügung stehen. Pat nimmt die beiden Pferde, während ich ein Auto anhalte, das mich in den nächsten Ort hinunter nimmt. Glücklicherweise, gibt es dort einen Pferdestall, so dass ich Unterkunft und Weide für Pat und die Pferde organsiert bekomme. Mit einem Taxi fahre ich zum Bahnhof um nach Argeles zu fahren, den Hänger zu holen. Ich staune nicht schlecht, als das Ticket 8 h Fahrzeit für die 118 km bis Perpignan vorgibt. Drei Stunden Bahnhofsbesichtigung inbegriffen, war das noch immer ein Langsamkeits Rekord. Bald begriff ich weshalb. Der gerade sein 100stes Jubiläum feiernde Zug war genauso alt. In offenem Kübelwagen auf Holzbaenken eingequetscht ruckelten wir die Strecke hinunter und machten in jedem Dorf 15 Minuten Halt. Nach einer Stunde fand ich raus, dass hinten bequemere Wagen angehängt waren und setzte mich dort hinein. Um Viertel vor 11 war ich dann doch endlich auf der Kentucky Ranch in Argeles sur Mer, wo ich mir eine Dusche sowie frische Kleidung gönnte.

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2010  Los  Pirineos

17/8/2010

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Heute früh hat es 7 Grad. Gestern muss es noch kälter gewesen sein. Dafür hat es tagsüber nur 22 Grad und das bei strahlendem Sonnenschein. Wir pilgern die Strasse hinunter und ich schreibe an meinem Blog. Kaffee und Croissants sind gesucht, aber es scheint, dass hier nur Industrie und Hotels gebaut wurden. Es gibt keine wirklichen Dörfer, sondern nur Touriburgen und Sportgeschäfte. Mitten in der Stadt am zentralen Kreisel, da gibt’s ein Kaffee, nur leider ist dies für die Pferde nicht erreichbar. Also gehen wir weiter und 5 km weiter ausserhalb der Stadt gibt’s dann endlich ein Bistro. Die GR 11 ist hier einfach zu machen und wir kommen hinauf nach Soldeu, wo es einen Pferdehof gibt. Als wir ankommen rennt die Stallbesitzerin erst mal los um Silberspray zu holen und noch bevor ich etwas einwenden kann, sind die 4 Füsse meines Arabers silbern eingesprüht. Als ich mich ungehalten zeige, wird die Dame dermassen unfreundlich, dass wir auf das erhoffte Kraftfutter verzichten und weiter ziehen. Weiter oben im Tal, frage ich den Dorfpolizisten ob es ok wäre, wenn wir die Pferde auf der Skipiste grasen liessen für die Nacht. Kein Problem für ihn, so gehen wir hinunter und zäunen die Pferde in schönster Weide ein und machen unser Schlafquartier zwischen zwei Picknicktischen. An der Fahrradputzstelle können wir die Pferde abspritzen und Wasser holen. Später gehen wir ins Dorf hinauf um was zu essen und einzukaufen. Wir besorgen Zwieback und Alpenmüsli und füttern die Pferde damit. Das muss das teuerste Kraftfutter sein, das wie je eingekauft haben. Ich liege auf meiner Matte, um mich rum die Berge und vor mir die hell erleuchteten Hotels. Über uns der mit leichten Wolken bestückte Himmel.

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2010  Los  Pirineos

16/8/2010

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Den Pferden hatte die Pause gut getan. Uns auch nicht minder. Wir können heute das ganze Tal hochreiten. Die beiden laufen in zügigem Schritt und freuen sich mal wieder Reitpferd und nicht Saumtier zu sein. Die Gegend ähnelt dem Wallis in der Schweiz. Wir kommen hoch zum Refugio und ich frage den Wirt nach der einfachsten Route nach Andorra. Man hatte mir erzählt, dass es einen Viehtrieb weg gäbe. Die Antwort war ernüchternd. Leicht ist keiner. Einer ist unmöglich und der andere für Pferde nicht machbar. Aber wenn es geht soll, dann nur dort. Na Super. Jetzt haben wir richtiges Schlamassel, denn über den Pass müssen wir, oder wir kommen nie an in Argeles. Ok, mal sehen. Wir reiten weiter bergwärts und müssen bald führen, denn der Forstweg hört auf und ein schöner Wanderweg beginnt. Über plateauartig angelegte Weiden geht es immer höher hinauf und irgend-wann auf dem Weg treffen wir auf einen Hirten, der allerdings nur Catalan spricht, und von Pat nicht verstanden wird. Das einzige was wir verstehen und auch erklären ist,  wo wir hin wollen. Und ein Teil seiner Antwort verstehe sogar ich. Sein sich ständig wiederholendes ,impossibile…..
Wir aber haben keine Alternative, denn Richtungs-wechsel bedeutet etwa 2-3 Tage in die falsche Richtung zu gehen…. Und unser Urlaub ist am Freitag zu Ende. Mit mulmigem Gefühl gehen wir weiter. Aber wie schon davor, ist die Gegend wunderschön und der Weg eigentlich leicht zu machen. Die Pferde sind fit und eifrig dabei und so gelangen wir an die letzte Schutzhütte, vor dem „Impossibile“. Wir schauen den so an, und denken uns, so schlimm kann es ja gar nicht sein… der schaut ja recht harmlos aus, und wenn’s nicht klappt nehmen wir den anderen, den Unmöglichen, weil auch der sieht machbar aus, zumindest von dieser Seite. Wir gönnen uns und den Pferden eine zusätzliche Rast, nehmen ein paar Müsliriegel zu uns und reiten durch den Gebirgssee zum anderen Ufer. Dort hängen wir die Zügel aufs Horn und lassen die Pferde den steilen Wiesenhang hochgehen. Sie suchen sich frei ihren Weg, während wir am Schweif hängend, folgen. Die beiden, Domingo voran, folgen ihrer Nase und umrunden Felskuppen und steile Stellen und suchen sich ihren Weg hinauf. Auf einem kleinen Sattel machen wir halt und ich schaue mir die Sache weiter oben etwas genauer an. Pat schickt die Pferde hoch und die beiden klettern, Pat im Schlepptau, zu mir hinauf. Dort wo ich meinte, die Passhöhe sei erreicht, tut sich eine weitere Senke auf, die auf einen noch höher gelegenen Punkt zuführt. Die ganze Senke ist angefüllt mit Felsgeröll und die Pferde suchen sich wieder den Weg über die flachsten Partien, im ausgetrockneten Bachbett. Sie klettern durch die immer heftiger werdenden Geröllfelder hoch zum Pass und bis jetzt geht alles recht gut. Geschafft, wir sind oben. Auf der anderen Seite sehen wir nicht sehr viel, nur dass es die ersten 10-15 m sehr steil runter geht, allerdings auch diesmal wieder im Geröll und Sand. Ich nehme den Zügel lang und führe Flash hinunter, der auf den Arschbacken hockend, mit den Vorderfüssen läuft und hinten rutschend folgt. Kein Problem für die alten Hasen. Wir steigen weiter ab und stehen vor dem Grund, warum seit 40 Jahren kein Vieh mehr über den Pass gekommen ist. Eine riesige Gerölllawine hat den gesamten Abhang verschlossen und liegt jetzt zwischen Gletschersee und Gletscher eingeklemmt und versperrt auch uns den Weg. Anfangs geht es noch ganz gut, ....das Geröll ist ziemlich fest und noch nicht zu gross, aber je weiter wir in die Lawine hinein kommen, desto mehr Mühe haben die Pferde einen Weg zu finden. 20 m haben wir schon geschafft, es sind noch 5 m, die haben es aber in sich, denn hier sind die Felsbrocken 50 cm bis 1 m gross und die Pferde haben mehr Löcher um sich, in die sie hineinstürzen könnten, als Felsplatten auf denen sie stehen können.
Und wir machen einen Fehler. Anstelle Flash voraus zu lassen, führt Pat an der entscheidenden Stelle Domingo als ersten hinunter und da sie selber höllisch Muffensausen hat, verweigert Domingo den Weg und bleibt einfach stehen. Er sagt sich, das war es, hier geht’s nicht weiter, ich gehe heim. Flash steht hinter mir auf drei Felsplatten und wartet  geduldig wie es weitergeht. Auch er ist der Meinung, dass das Gras auf der anderen Seite nicht unbedingt besser schmecken müsse…. Und ich komme mit Flash nicht an Domingo vorbei, denn der steht am einzig möglichen Übergangspunkt, auf die andere Seite. Wir beraten, was zu tun sei, ziehen in Erwägung die Pferde schwimmen zu lassen…. Keine Chance Flash schwimmt nicht…. Oder ober den Gletscher zu gehen,  aber Pat befürchtet die Pferde können einbrechen…..Während einer halben Stunde versuchen wir immer wieder Domingo zum weiter gehen zu ermutigen, aber anstelle vorwärts zu gehen, versucht er rückwärts die Felsplatten wieder hoch zu klettern. Ich weiss keinen Rat mehr und entscheid, einen letzten Versuch zu wagen, Flash über eine noch heiklere Stelle an Domingo vorbei zu bekommen und so die Blockade zu durchbrechen. Flash folgt mir willig über die ersten Felsen und entscheidet sich dann auf den Gletscher zu springen und den Gletscher hoch zu laufen. Mich frag ja keiner um Erlaubnis. Zum Glück habe ich ihn am langen Zügel, so dass er sich frei bewegen kann und er schafft es, ohne einzubrechen auf die andere Seite hoch. Ich schicke Pat hinterher, drücke ihr die Zügel in die Hand und nehme die von Domingo an mich. Sie verschwindet mit Flash hinter der nächsten Kuppe und Domingo wird es nun langsam mulmig, denn jetzt möchte er doch nicht alleine hierbleiben. Mehrfach versuche ich ihn auf den nächsten Felsblock zu lotsen aber er verweigert. Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit entscheidet er sich doch weiter zu gehen, und steigt in einem 30 Grad Winkel zur perfekten Linie den Fels hinunter. Nur nicht dort hin, wo ich wollte. Aber er schaffte es, auf die Stelle zu kommen, auf der auch Flash gestanden ist, vor seinem Sprung auf den Gletscher, und dort geht er einfach weiter, über die Felsen drüber, wie ursprünglich geplant und kommt wohlbehalten auf der anderen Seite an.  Pat wartet etwa 100 m weiter vorne, und stellt dann mit Entsetzen fest, dass wir den letzten Beschlag auch noch verloren haben. Jetzt gibt es keinen Ersatz mehr, die müssen einfach halten, bis wir ankommen. Wir nageln den letzten noch verbleibenden Duplo auf und hoffen, dass er halten wird. Wir stossen auf  Schafe  -  ich hatte auf Kühe gehofft, da sind die Wege einfacher und beobachte andere Wanderer,  wie sie den Wanderweg hinunter bewältigen. Da scheinen noch einige Probleme auf uns zu warten, denn die beiden brauchen an einigen Passagen ganz schön viel Zeit. Etwa ein Drittel den Weg dem Berghang entlang hinunter stossen wir auf das erste Hindernis. Eine etwa 5 m lange nur handbreite Felskante im Fels, über die die Pferde müssen. Alternativen gibt’s nicht, und es geht etwa 10 m runter in eine kleine Schlucht. Adrenalin pur, aber nur für uns. Wir wissen, die Pferde können das, nur wir haben mal wieder Schiss. Nur nichts anmerken lassen. Wir lassen die Pferde etwas grasen, ich schaue mir die Sache an und führe dann Flash am langen Zügel über die Kante hinweg. Domingo folgt Flash frei und Pat schaut einfach in die andere Richtung, dann kommt auch sie rüber. Wir atmen durch und führen die Pferde weiter den nur 10 cm breiten Schafpfad entlang hinunter Richtung Tal. Kaum 10 Min. später stehen wir wieder und ich klettere weiter, um zu sehen, wo der Weg weitergeht. Aber er geht eigentlich nicht weiter, sondern hört an einer Felskante auf, die drei Meter breit von Wasser überspült wird. Der Fels ist etwa 5 m hoch und der Weg geht unterhalb des Wassers in die andere Richtung weiter.  Na Super.  Jetzt nur nicht wieder lange zögern… ich schnapp mir Flash, nehme den Zügel in die Hand und klettere die Hälfte des Felsen hinunter, ihn ermunternd mir zu folgen. Er steht oben, schaut sich die Sache an und … setzt seinen Fuss auf die erste etwa 30 cm tiefer  liegende Rinne, zögert eine Sekunde und klettert dann den Fels hinunter, als ob er das schon 1000 mal geübt hätte. Domingo folgt ihm nur Sekunden später und wir atmen erst mal tief durch.  Ab jetzt ist der Weg relativ einfach und wir kommen zu einer Schutzhütte, wo einige Spanier am Picknicken sind. Wir sind so erleichtert es geschafft zu haben… wir müssen die Freude mit ihnen teilen… auch wenn sie die „Locos“ nicht verstehen. Wir sind unten, heil und ganz, mit ein paar Kratzern haben wir den schlimmsten Übergang, den wir je gemacht haben, bewältigt. Wir sind uns gewiss, sowas brauchen wir nicht noch einmal. Wir führen die Pferde die steile Strasse nach Arinsal in Andorra hinunter. An der Sunbar fragen wir, ob wir die Pferde hinter dem Haus grasen lassen dürfen und der Wirt willigt ein. Wir bekommen Wasser für die Pferde, Strom fürs Handy und 600 gr Steaks aus Argentinien für die Mägen. Todmüde fallen wir an diesem Abend auf unsere Schlafmatten. 
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2010  Los  Pirineos

15/8/2010

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Los Pirineos 2010  15.8. Sonntag

Wir verlassen den Keller und holen die Pferde von ihrer Weide. Sie sind nicht viel besser drauf heute, der Tag war mal wieder heftig gestern. Auch ich spüre meine Knochen.  Wenn möglich besorgen wir uns Kraftfutter und machen früher Schluss. Auch müssen wir sicherstellen, dass der Pass machbar ist, bevor wir aufbrechen. Ja, auch wir sind noch lernfähig.  Den Abstieg ins Tal auf dem Forstweg nutze ich den Blog zu schreiben.  Dann beginnt der Aufstieg  auf den 2200 m hohen Pass. Um Flash zu entlasten, führe ich ihn, das heisst er geht vor mir her und versucht mein Tempo zu drosseln. Wir nehmen die Forststrasse ein Wanderweg gibt es wohl, aber dort ist es eine schwierige Kraxlerei. An weiteren Pferdeherden vorbei kommen wir auf zum Pass, ab hier sind wieder Wanderwege die man auch gehen kann. Auf dem Abstieg ins Tal müssen wir durch Fichtenwälder und dort müssen wir dann die beiden Pferde absatteln, den ein umgestürzter Baum liegt genau auf dem Weg in einem Sumpfgebiet, so dass wir ihn nicht umgehen können. Glücklicherweise passen unsere 150cm Pferde noch gerade unter dem Stamm durch. Nach einer Pause auf einer schönen Weide sind wir eine Stunde später im Tal und steuern einen Campingplatz an. Pat bietet all ihren Charme auf, zu bekommen, was wir brauchen. Einen Platz für die Pferde mit Gras, Kraftfutter und die Möglichkeit unsererseits irgendwo zu schlafen. Eine Deutsche, die hier wohnt und Pferde hat kommt uns besuchen. Sie bringt uns später einen Ballen Heu, denn die Wiese, die der Manager uns zuweist, ist noch nicht mal mehr Golfplatztauglich. Aber er will uns noch Weizenkleie bringen. So zumindest haben wir verstanden. Aus der Weizenkleie wurden dann Pellets, aber immerhin, es war Kraftfutter für die Pferde. Im Laufe der Gespräche mit den ortsansässigen Besuchern unserer Pferde, stellte sich dann heraus, dass das Camping noch über weitere Flächen verfügte, die sehr gut mit Gras bestückt waren. Als ich den Manager darauf konkret ansprach, konnte er nicht mehr ausweichen und willigte ein, uns ein Stück Grasland abzutreten. Dies und die 15 kg Kraftfutter machten Pat happy. Als die Pferde auf der Kleeweide untergebracht waren, gingen wir Duschen und Essen. Wir schlafen unter dem Dach eines Grillplatzes.
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2010  Los  Pirineos

14/8/2010

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Erst geht es mal 10 km der Strasse lang , dann sind wir in Esterri. Hier hol ich mir eine Karte für den restlichen Weg. Und im Bistro wir nebenan gibts
2. Frühstück. Wir führen die Pferde den Passweg hinauf, denn die beiden sind müde. Oben angekom-men, suchen wir 3 h nach dem in der Karte
eingezeichneten Weg und klettern 10 Km lang den Berg rauf und runter. Ich bin zu doof, oder den Weg gibts gar nicht. Müde und gefrustet entscheiden
wir uns über die Weide ins nächste Seitental abzu-steigen, hoffend, dass der dort verlaufende Bach uns auf den 400 hm weiter unten sichtbaren Pfad
bringen würde. Die Weiden verbuschen hier, weil viel zu wenig Landwitschaft betrieben wird. Durch Ginsterbüsche und wilde Rosen steigen wir ab und
stossen auf einen Pfad der uns in ein verlassenes Dorf führt. Im Dorf bestehend aus 5 verstreuten Häusern treffen wir sogar Leute, ein Spanier
der seinen Neffen aus Dubai zeigt, wo ihr Gross-vater aufgewachsen ist. Er bestätigt mir, dass ich nicht doof bin, den Weg gibts nicht. Endlich stossen wir wieder auf Wegzeichen, klettern nochmal 200 hm rauf und 300 ab und kommen endlich nach 13 h und 47 km in Llarret an, wo wir von den Bewohnern der ersten Häuser umsorgt werden. Wir dürfen die Pferde auf der Festwiese
im Wald einzäunen, das Gepäck in einem Stall unterbringen und die Frau kocht uns eine Suppe. Wir schlafen im Keller des Hauses mit Toilette. 
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2010  Los  Pirineos

13/8/2010

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Ich sitze hier auf einem Steinmäuerchen in Ilises Dorfplatz und esse mit 200 Dorfbewohnern gemeinsam Abendessen. Um uns wuseln Kinder und es ist 10 Uhr nachts. Wir wurden von zwei jungen Frauen aus Barcelona eingeladen am Dorffest teil zu nehmen. Die 10 Tische waren reichlich gedeckt mit spanischen Spezialitäten und Wein und jeder nahm sich was ihm schmeckte. Später wurden drei verschiedene Wurstsorten aufgetischt, jemand brachte uns eine Flasche Rotwein und der Eigentümer der Wiese auf der Flash und Domingo
stehen, fragt mich, wie es den Pferden gehe. Zum Nachtisch gab es weisse und rote Melonen,die unglaublich gut schmeckten. Aber zurück zum Anfang des Tages. Wir nächtigten nach 8 Tagen mal wieder in einem Hotel, mit Dusche und allem Luxus und Ruth wusch bei sich zu Hause unsere Wäsche. Die Pferde standen auf einer riesigen Koppel und pennten.Wir entschieden die Dienste des lokalen Schmids in Anspruch zu nehmen, zumal das Paket mit Ersatzmaterial nicht auf zu finden war. Wir nageln unsere abgelutschen Duplos neu auf, und hoffen dass sie bis Argeles durchhalten. Wir folgen einem lokalen Wanderweg und gelangten in ein breites Tal mit frei laufenden
Bretonen Pferden, die prompt hinter uns die Strasse blockierten. Wir konnten das erste Mal seit Tagen wieder reiten. Im Trab gibt Flash vorne rechts an. Wir wechseln die Pferde und versuchen so Flash zu schonen. Das Gelände ändert sich hier, es ist jetzt mediterraner und viel stärker verbuscht.
Wir kommen zur Strasse und führen die Beiden fur die nächsten 2 h darauf hinunter Wir erreichen Isil, wo wir nach einem Platz für die Pferde fragen.
Eine resolute Frau nimmt die Angelegen in die Hand, organisiert uns eine Weide. Nebenan wohnen die beiden jungen Frauen aus Barca. Die laden uns ein mit ihnen einkaufen zu fahren und bei ihnen zu nächtigen. Wir nehmen dankbar an.


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2010  Los  Pirineos

12/8/2010

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Um 5 sehe ich wieder Kopflampen den Weg hochkommen. Ich stossen ein Wolfsgeheul aus, was da unten für einige Verwirrung sorgt. Ich döse noch eine Stunde, dann stehn wir auf. Wir lassen uns von den Pferden den Berg hinauf ziehen und stoßen auf ein Wegzeichen mit der Aufschrift Routas Caballos. Gut zu wissen. Wir treffen auf einen Schäffer, der hier oben haust und er freut sich über unseren Besuch. Weiter geht es hinauf, dem in der Höhe wallenden Nebel entgegen. Der Abstieg ist einfach, man gehe im Bachbett den Berg hinunter. Wo das Tal breiter wird treffen wir auf eine Gruppe Kaltblüter und Maulesel. Unten an der Fahrstrasse gibt’s sogar ein Bistro. 6 h später treffen wir, vom heftigen Regen geduscht, in Salardu ein, wo Ruth bereits auf uns wartet. .
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2010  Los  Pirineos

11/8/2010

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Um 5.45 höre ich einen Bus auf die Brücke zufahren. Ich stürze in Badehose und T-Shirt auf die Strasse, um unsere Zügel zu retten. Der Busfahrer kann mein Geschrei zwar weder Hören noch verstehen, er hält trotzdem vor der Brücke an. Ein Dutzend Leute steigen aus dem Bus und klettern mit ihren Kopflampen den Berg hinauf.
Wir führen die Pferde durch den Bach, satteln auf und reiten durch den Bach zurück. Jetzt endlich haben wir alle vier Zeit für Frühstück. Später gehen wir einen Bachlauf hoch, und werden prompt von den Hengsten begrüsst. Der Älteste davon folgt uns die nächsten zwei Stunden unbeirrt. Der Weg wird immer schwieriger. Mehrfach müssen wir Felspassagen umgehen. Oben kommen wir an einen kristallklaren See. Wir treffen auf Wanderer die und mehr über die Fortsetzung des Weges sagen können. Diesmal scheinen wir mit Leuten zu reden, die im Gegensatz zu den bereits früher Befragten, den Weg wirklich kennen. Und es hört sich nur noch suboptimal an. Ich gehe ohne Pferd weiter hinauf und stoßen auf eine Barriere aus großen Felsblöcken, die für die Pferde, nicht ueberwindbar ist. Das war’s also, all die Schinderei hier hinauf, um jetzt 300 hm vor dem Pass umkehren zu müssen. Wir kehren um und gehen den Weg wieder zurück ins Tal, wo wir von dem uns folgenden Hengst freudig begrüsst werden, so quasi, ich wußte ihr kommt zu mir zurück. Unterwegs treffen wir zwei weitere Spanier, die uns von einer anderen Route, die für dir Pferde machbar sein müsste, erzählen. Wir gehen die am Vortag aufgestiegenen 12 Km wieder zurück und umgehen das Gebirge im Norden. Hier schauen die Berge freundlicher drein und nach einem langen Tag mit fast 40 km nächtigen wir in einem Tal am Fuße des morgen anzugehenden Passes Picardo. Beruhigt nehmen wir zur Kenntnis, dass der Weg durch Schaf- und Kuhweiden fuhrt. Wir sind jetzt über eine Woche ohne vernünftigen Mobilfunk Kontakt und die Liste der nicht versandten Blogeinträge wird immer länger.Nur ab und zu gelingt es uns ein kurzes SMS abzusetzen. Aber morgen in Salardu sollte es besser werden. 


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2010  Los  Pyreneos

10/8/2010

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Die GR11 ist heute gut machbar. Der grösste Teil der Strecke konnten wir reiten oder zumindest auf geschotterten Wegen führen. Dafür war der Aufstieg über den Pass um so heftiger. Flash ist auf einer Felsplatte ausgerutscht und wir mussten den Fels umgehen. Zum Glück ist nichts passiert. Der Weg hinunter ins Tal führte zuerst durch eine bizzarre Felslandschaft, später auf schönen Wegen durch Fichten und Föhrenwälder. Wir gelangten zur Strasse und ritten entlang einer tiefen Schlucht hinauf zum Refugio, wo wir an einem Bach, der eisenhaltiges (rotes) Wasser führt, unser Camp aufschlagen. Übermorgen sollten wir Salardu erreichen. Um 8 Uhr lege ich meinen Blog zur Seite und suche den Eingang zu meinem Schlafsack-Inlet. Eine Stunde später weckt mich Pat weil unten bei den Helden irgend welche fremden Pferde wiehern. Ich renne in Badehose barfuss hinunter und finde den Zaun Eingerissen und die beiden Wallache umringt von einer Herde Hengste. Wir versuchen sie zu vertreiben, aber sie flüchten einfach in verschie- dene Richtungen und kommen wieder zurück. Pat schwingt sich auf Domingo und führt Flash durch den Fluss, aber die Hengste folgen ihr einfach. Auf der anderen Seite bindet sie unsere beiden an und versucht die Hengste zu verteiben. Zwei Männer schauen dem ganzen gelangweilt zu und sehen sich ausser Stande mit zu helfen. Stattdessen zückt einer seine Digicam und fotografiert die sich mühende Pat. Später scheisse ich die beiden gehörig zusammen. Inzwischen habe ich das zerstörte Zaunmaterial gesammelt und wate barfuss durch den Bach Pat zu helfen. Aber es ist zwecklos, die vier übrigens wunderschönen Hengste dauerhaft zu vertreiben. Also wieder durch den Bach und die Schlafsäcke in Poncho eingeschlagen und Rope und Zügel geholt. Inzwischen ist es finster und ohne Lampen geht nichts mehr. Pat kommt mir zur Hilfe und gemeinsam waten wir im Schein ihrer Kopflampe durch den Bach beladen mit dem gesamten Schlafzeugs. Die beiden Weissen werden etwas weiter unten auf einer Brücke einngesperrt. Die Rope auf der einen, die Zuegel auf der anderen Seite. Wir legen unser Biwack unter einem kleinen Vordach neben der Brücke neu aus. Die Hengste haben sich Richtung Berg verkrümelt, unsere werden Hunger schieben bis morgen früh und wir liegen um viertel nach Zehn auch wieder auf unseren Matten.

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    Peter van der Gugten
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