| Samstag, 27.8. Altai City – Cholak Dabat ( Tal )-Sagsai River In der Nacht hat es geregnet und über uns hängt eine Wolke aus der es dröpfelt, dahinter sieht man blauen Himmel. Wir bekommen unser Frühstück und im Ger liegt noch eine Person, auf dem Boden, der zu Besuch kam. Da wird man schnell eingeladen zu übernachten und einen Platz gibt es immer. Gestört fühlt sich anscheinend auch niemand wenn wir schon frühstücken. Wir machen noch Familienfotos, und bekommen Brot mit für unsere Weiterreise. Wir brauchen als nicht mehr lange, um unsere Pferde zu bepacken. Unser Team hat sich eingespielt in das morgendliche Ritual. Es ist nun deutlich kälter geworden und der Himmel ist nun komplett zugezogen. Wir ziehen das Tal hinunter und können auf der ersten Anhöhe den Weg sehen, den wir Tags zuvor zu den Adlerjägern geritten sind. Die Pferde ahnen wohl was ihnen blüht und lassen sich wieder treiben. Berdibek sagt, in welche Richtung wir müssen, aber kein Ton davon, dass da vorne eine Militärstation ist. Was passiert? Wir müssen warten bis sie unsere Pässe geprüft haben. Etwas Spannung muss ja sein. Wenn man keine Erlaubnis hat , da durch zu gehen, kann es teuer werden, sprich an die 200$ pro Person, erzählt Berdibek und meint, das muss nicht sein, Wir haben ja in Olgii für die ganze Region die Permit geholt Das dauert denn bis jeder Pass genau studiert und Buchstabe für Buchstabe abgeschrieben ist im ferneren Gebäude Zum Tee werden wir derweil leider nicht eingeladen. Wir warten vor den Gers, von neugierigen Kindern auf ihren Doppelsitzfahrrädern umringt. Nebenan blöken die Yaks , bzw. meistens hört sich das eher als ob Schweine grunzen, was mich anfangs heftig irritiert hat. Wir bekommen doch tatsächlich unsere Pässe zurück und dürfen weiter. Der Berg links von uns ist mit einer weißen Haube bedeckt, es hat geschneit und es ist deutlich kälter geworden. Die Sonne lässt sich auch nicht mehr blicken und es kommt ein kalter Wind auf. Peter findet die Temperaturen angenehm, Olivia und ich ziehen alles an was wir haben, Berdibek friert eh wie immer. Wir fragen uns was er im Winter macht? Denn bis jetzt ist der Vorbote des Mongolischen Winter da aber wenn es im tiefen Winter wirklich an die minus 30°C haben soll, ist das doch was anderes. Die Mittagspause wird deutlich abgekürzt und wir ziehen am Fluss entlang weiter und hoffen ein Ger zu finden aber erst mal ist weit und breit nichts zu sehen und das heißt was, wenn die Gegend flach ist. Endlich gegen frühen Nachmittag erkenn wir ganz hinten im Tal einen weißen Punkt und steuern darauf zu. Wir kommen nun an großen Pferdeherden vorbei und staunen wie viele unterschiedlich Farben es hier gibt. Wobei man meist auch an den Farben erkennen kann, welches der Hengst ist, wenn er sehr markant ist. Wir kommen an einem Winterquartier vorbei, das noch nicht bewohnt ist und hoffen dort übernachten zu können, damit wir aus dem kalten Wind kommen. Doch zuerst gehen wir zum Ger, das noch 1km weiter ist. Berdibek und Peter fragen nach, Olivia und ich warten bei den Pferden. Es zieht sich etwas und wir frieren. Peter kommt dann endlich raus und erlöst uns von der Ungewissheit. Pferde anbinden und Tee trinken. Hier hat es ordentlich Gras und Anbinde pflöcke so dass die Pferde die Pause auch nutzen können.Wir sind nun zum ersten Mal bei einer Mongolischen Familie. Das Ger ist deutlich kleiner und einfacher ausgestattet, was aber der Herzlichkeit dieser Leute keinen Abbruch tut. Wir müssen nun Rachmet gegen Bayatla - Danke austauschen. Ich sehe hier endlich ein Ziegenfell, gegerbt auf dem Boden liegen. Sonst sind die Felle immer auf dem Weg nach China. Wir werden eingeladen zu bleiben und nehmen dankbar an, denn draußen ist es wirklich ungemütlich. Nach 3 Tassen Tee, wollen wir die Pferde von ihrem Gepäck befreien und unsere Zelte aufstellen. Die Mongolen sind ein Tag zuvor hier angekommen, deshalb hat es noch so viel Gras um das Ger herum. Der Mann hat bei unserer Ankunft seine beiden Söhne weg geschickt. Nun kommt er mit 13 Regenbogenforellen und schenkt diese Peter, er solle sie zubereiten. . Zudem haben die Kinder die Forellen angeblich mit der Hand aus dem Bach gezogen, was wir gerne gesehen hätten. Peter nimmt die Fische am Bach aus und bereitet sie vor. Derweil kocht die Suppe im Ger und die Frau versucht eine Unterhaltung mit Olivia und mir. Auch hier gibt es wieder eine Miezekatze, die als Kuschelkissen unseren Schoß wärmt und sehr zutraulich ist. Die Männer sind irgendwo draußen beschäftigt. Die “Kusche „ ist fertig, Nahrhaft wie immer, die Fettaugen schwimmen auf dem heissen Wasser. Als Nachtisch gibt es die gebratenen Regenbogenforellen. Peter hat etwas Mühe mit der Temperatur des Herdes, der lässt sich einfach nicht so schnell runter schalten und so muss die Pfanne mit dem Fett immer wieder runtergeholt werden damit die Fische nicht zu schnell auseinander fallen. Alle probieren und sind angetan von den gebratenen Forellen. Die Sonne hat sich hervorgetan und es ist eine tolle Abendstimmung. Wir machen viele Fotos von dem 70jährigen Mann und seinen Pferden. Dazu kommen dann noch die Kamele und der Rest der Familie. Der Mann hat mit seiner 13 Jahren jüngeren Frau 10 Kinder. Die meisten sind schon erwachsen. Ein Kleiner sitzt noch im Ger herum. Ein junger Mann ist schüchtern. Er getraut sich nicht an den Tisch! Wir verstehen nicht warum? Angeblich wegen Olivia, die will Vater gerne als seine Schwiegertochter haben. Peter frägt, wie viele Kamele er bieten würde und damit kommt ein Joke hier auf, der sich den Rest der Reise durchzieht. Wir erklären, was es damit auf sich hat und der Mann ist bereit 6 Kamele zu zahlen. Nur wie bekommen wir die nach Hause. Im Handgepäck ? Olivia will nicht hier bleiben, obwohl der junge Mann recht nett ist ! Urlaub machen und ständig so leben ist doch ein Unterschied.Der Frau geht es nicht so gut, sie hat Schmerzen und wir verstehen, dass sie wegen Magenproblemen in Ulaan Bator 20 Tag im Krankenhaus war zur Behandlung. Wir ziehen uns zurück damit sie zur Ruhe kommen kann. |
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AuthorPeter van der Gugten Archives
September 2011
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