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2011  Altai  Mongolei

6/9/2011

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Montag, 5.9. Zost Erek – Bujand

Es hat abgekühlt. Mich treibt es um 7°° aus dem Bett. Um 8°° gibt es Frühstück. Diesmal sind unsere Pferde da, wir haben sie wieder angebunden. Berdibek bekommt den schnellen Weißen und wir wie gewohnt unser 3 Braunen.  Wir folgen dem Saksai River nach Bujond . Mein Pferd läuft sehr flott zu und ich wundere mich, finde es aber angenehm. Wir kommen an einem kleinen See vorbei, den wir Tags zuvor schon von oben gesehen haben. Er liegt inmitten von 4 Hügeln eingebettet. Wir folgen dem Fluss in das Dorf Zost Erek,. Es ist ein Feriendorf für Kinder. Es können auch Touristen kommen, nur wie man das buchen soll ist uns unklar. Das Tal wird enger und wilder und wir lassen die Pferde vorwärts laufen,  was manchmal wie Achterbahn ist, denn sie kennen die Wege besser, als wir und wenn sie meinen,  der Pfad geht nach links, dann gehen sie nach links auch wenn wir meinen es ginge nach rechts. Wir treffen auf 2 Hirten, die an einem Engpass die Schafe durchtreiben. Die 2 sitzen gemeinsam auf dem Pferd und kommen mit uns mit. Der Ältere ist zu Besuch aus Kasachstan hier. Er bleibt bei der Herde und der Jüngere kommt mit uns. Olivia und ich machen uns einen Spaß mit ihm um die Wette durch den Busch zu reiten. Er grinst sich eins, denn er ist deutlich im Vorteil, da er den Weg kennt. Berdibek und Peter folgen etwas gemächlicher. Doch insgesamt sind wir sehr schnell über Stock und Stein auf engen Pfaden, entlang der Schlucht unterwegs. Peter erzählt Berdibek, dass das unser normales  Tempo sei, der verdreht aber nur die Augen. Wir haben unseren Spaß bei der Sache. Nach ca. 1h treffen wir auf eine Familie, die gerade versucht 2 Fohlen einzufangen. Wir helfen mit,  aber die Tiere sind schnell. Es vergeht einige Zeit, bis wir die beiden Wildfänge haben. Sie kommen aus den Bergen und es ist das 2, Mal dass sie eingefangen werden , damit sie sich an das Angebunden sein gewöhnen. Berdibek macht einen Salto bei der Aktion. Als wir merken,  dass ihm nichts fehlt müssen wir lachen. Das war filmreif. Olivia hatte ihre Kamera leider schon weggepackt. Wir bekommen Chai in den Gers, die in einem kleinen Wäldchen versteckt liegen. Der ältere Mann bietet nun für uns beide zusammen 60 Kamele, hui jetzt wird es spannend. Ich erkläre ihm,  dass er mit uns jeden Tag um die Wette reiten muss. Am Nadam, am grossen Volksfest der Mongolen, gibt es ein Wettrennen zwischen Männern und Frauen, wenn der Mann gewinnt, darf er die Frau umarmen und wenn die Frau gewinnt, darf sie den Mann mit der Peitsche hauen. Der Mann hat nun schon gehört von unseren Reitkünsten, so dass es nicht mehr allzu ernst ist mit  den Kamelen. Als wir etwas später an seinen Kamelen vorbei kommen können wir auch nur 24 zählen. Hätte eh nicht gereicht!  Wir schaffen es tatsächlich die 23 km nach Bujond zu traben, trinken einen Saft, sind Dorfgespräch und nehmen zurück den kürzeren Weg über den Berg. Nun merkt der Schimmel, dass es heimgeht und zieht an. Meiner will nicht mehr. Später kommt raus, dass er dem Fahrer gehört, der in Bujond wohnt. Der Rückweg ist nur 19 km aber dafür geht es den Berg hoch. Wir kommen wieder ins Tal und Olivia und ich lassen unsere Pferde laufen und so kommen wir vor den Männern an. Bidan lacht nur. Gegen den Weißen hätten wir keine Chance gehabt. Peter meint das nächste Mal brauchen wir 4 Pferde, die so eifrig laufen, wie der Weisse. Wir satteln sie ab, sie laufen davon und das wars dann.. Der Abschiedsschmerz war nicht sonderlich groß. Wir waschen uns am Fluss und packen unser Zeugs zusammen. Viel ist es nicht mehr, zumindest bei mir. Peter verschenkt großzügig. Ich fange an mit Tauschhandel, da ich aus Kirgisiendie Erfahrung gemacht habe, dass es nicht alles auf dem Markt gibt. So tausch ich meine Sigg Flasche gegen handgemachte Yakhaar Verzierung . Im Nachbar Ger hat doch tatsächlich jemand ein gegerbtes Kashmirfell. Ich glaub es kaum. Berdibek erzählt stolz dass er von 20 auf 15 $ den nicht Touri Preis gehandelt hat. Er lernt dazu und ich komme an ein sehr schönes kleines Kashmirfell. Nun haben die Leute erkannt, dass man mit uns Geschäfte machen kann. Es wird richtig nett. Bidan macht uns den Chai, da die Frau noch nicht zurück ist. Er fängt an das Fleisch für Un Kurduk, die gebratenen Nudeln zu schneiden. Das hatte Olivia sich gewünscht. Bidan macht sich einen Spaß mit Olivia und mir. Er zieht ihr einen dicken warmen Mantel an und mir als Apa einen anderen und ich bekomme noch zu Alters Ehren einen verzierten Gürtel dazu. Mir wird bald richtig warm in dem Mantel und ich muss mich von dem Mantel trennen. Die Frau kommt recht spät und hat richtig zu tun, um unser Abendessen zu machen. Es schmeckt super lecker und wir genießen die letzten gebratenen Nudeln. Ich will noch meinen Schlafsack verkaufenn, doch den will Berdibek als 2. haben damit er nicht so friert. Ist gut so er hat es sich verdient. Der Abend vergeht mit Fotos anschauen und Scherze machen über unser Wiederkommen in die Mongolei. 

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2011  Altai   Mongolei

4/9/2011

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Sonntag, 4.9. Zost Erek – Adlerberg – Schopkar täs
Überraschung, die Pferde sind weg! Der Schwarze, der angebunden war auch. Er hat seinen Pflock rausgerissen und ist heim zu seiner Stute. Da er nicht gehobbelt war, scheint es einfach gewesen zu sein. Unsere sind bei ihrer Herde. Bidan macht sich zum Frühsport auf, die Pferde einzufangen. Wie verschaffe ich mir Arbeit?  Der Opa beobachtet das Geschehen mit seinem Fernglas. Bidan schafft es irgendwie Peters Pferd zu fangen, setzt sich drauf und versucht die ganze Herde in unsere Richtung zu treiben. Peter und Berdibek wollen ihm helfen, doch unsere Gauner rennen trotz Seil im gestrecktem Galopp an ihnen vorbei. Müde? Nicht die Spur! Der Schimmel von Bidan lässt sich gar nicht einfangen. Berdibek geht hinter ihm und der Herde her, Peter läuft unseren den Fluss runter hinterher. Olivia und ich harren der Dinge. Bidan kommt angeritten, wirft mir das Seil von Peters Pferde zu und ich kann schauen was ich mache, kein Wort verstanden. Er scheint nur nicht glücklich über die Aktion gewesen zu sein. Wir satteln Peters Pferd, ich wollte ihm zu Hilfe kommen. Da erscheinen die Männer aber auch schon mit den Pferden im Schlepptau. Wo sie die eingesammelt haben, hat sich unseren Augen entzogen. Peter steht auf der anderen Flussseite und will keine nassen Füße. Ich reite rüber und gebe  ihm sein Pferd. Nur wenn ich ihm den rutschenden Sattel zum Augsteigen halte, wie komme ich aufs Pferd. Ich schaffe es doch ohne Sattel aufzuspringen, wir reiten rüber und satteln unsere Zottels. Bidan hat mittlerweile auch gefrühstückt und wir können mit 15 min. Verspätung losreiten.
Bidans Schimmel ist sehr flott unterwegs und wir haben Mühe unsere mithalten zu lassen. Wir kommen in ein wunderschönes abseits gelegenes Tal. Der Weg ist mit Gesteinsbrocken gespickt, so dass die Pferde aufpassen müssen,  aber darauf wird wenig Rücksicht genommen. Sie laufen unbeirrt über das Geröll. Bidan macht an einem Seitental halt. Nun löst sich das Rätsel über das Fell, das wir gesehen hatten. Er erschlägt ein Tier, das recht langsam den Berg hochklettert und ihm zu entkommen versucht. Es dauert bis das arme Tier tot ist und dann können wir erkennen, dass es sich um eine Wildkatze handelt. Wir wundern uns über diese Art der Katze, da sie so langsam ist und recht kurze Läufe hat. Er hat sie nur wegen des Felles getötet, der Rest gibt wohl Hundefutter. Wir haben da so unsere eigene Meinung dazu, aber andere Länder andere Sitten. Wir lassen die Pferde an einem Stein angebunden stehen. Sie warten geduldig bis wir wieder kommen. Zu fressen gibt es nichts. Wir klettern den steilen Bergpfad immer höher und sehen die Adler über uns kreisen. Bidan bittet uns leise zu sein. Auf den rotbraunen Felswänden sieht man die weißen Hinterlassenschaften der Adler. So können wir immer wieder welche auf dem Anflug beobachten und welche die über unsere Köpfen dahinziehen. So abseits gelegen hätten wir das nie gefunden ohne ortskundigen Führer. Berdibek erzählt dass es zum Fangen eines Adlerjungen bis zu 4 Männer braucht. Sie müssen gut beobachten, welches sie wollen, denn man kann nur die Weibchen für die Jagd brauchen, da sie stärker sind als die Männchen. Man fängt sie Mitte Juli, ca. 1 Monat nachdem sie geschlüpft sind, da kann man die Weibchen von den Männchen unterscheiden. Die Weibchen sind stärker und schneller als die Männchen und haben einen  grösseren Körper. Sie können bis 8 kg schwer werden und die Männchen an die 6 kg. Es braucht dann etwa 1 Jahr Training bis man sie einsetzen kann. Wir gehen weiter um die Zwiebeln zu suchen. Der Weg geht über Stock und Stein zunächst abwärts und um Bidans Tempo zu halte, n muss ich immer wieder hinterher traben. Ich frage mich, warum ich bisher auf Wegen daheim abgestiegen bin? Peter gibt es auf zu Fuß hinterher zu kommen, da sein Pferd sich eh nur ziehen lässt! Wir kommen in ein wildzerklüftetes Tal, die Sonne brennt vom Himmel und wir fangen an zu schwitzen. Wir machen Rast mitten im Geröll. Die Pferde haben eine Ladung Heu gefunden, die verloren ging und machen sich darüber her, während wir unser Mittagessen zu uns nehmen. Bidan probiert viel von unseren Sachen. Beim Pumpernikel, meint er nur wir sollen morgen richtiges Brot mitnehmen. Ich habe nichts dagegen, nur wir müssen unsere Vorräte aufessen. Wir kommen an Zwiebelfeldern vorbei. Berdibek und Bidan stechen aus und sammeln fleißig ein. Hätten wir noch einen 2. Spaten, hätten wir helfen können, so aber genießen wir die Aussicht und machen Fotos von der wunderschönen Gegend. Die Pferde sind in dem Gelände unglaublich trittsicher. Sie weichen den sehr häufig vorkommenden Löchern der verschiedenen Tiere geschickt aus. Mitten auf dem Berg zieht Bidan sein Handy raus und fängt an zu telefonieren, Berdibek natürlich auch. Ich kann es kaum glauben!
An einem schönen Punkt sehen wir die ganze Strecke bis ins Tal nach Zost Erek und Saksai hinab. Wir machen ein paar Gruppenfotos. Bidan will auch welche machen aber sie werden leider alle unscharf. Ganz so leicht ist es nun doch nicht. Wir kommen wieder an einem Winterquartier vorbei. Der Weg ist gespickt mit Gestrüpp das sich in den Schuhen und Socken verfängt. In einem der Häuser haben anscheinend Mäuse Heu angesammelt! Wer hat nun von wem was abgeschaut, die Mäuse von den Menschen oder umgekehrt. Wir folgen weiterhin dem Pfad durch das duftende Gestrüpp, es riecht wie im Kräutergarten. Bidan möchte, dass wir hier Fotos machen, na so spektakulär ist dieser Weg für uns nicht, aber wir machen Fotos. In flottem Tempo geht es zum Ger. Wir bekommen Tee um unsere trockene Kehlen zu spülen. Bidan will Peters Zelt abkaufen. Der überlegt, was er dafür verlangen kann, denn es ist Marke Eigenbau, extra für unsere Bedürfnisse von ihm selbst geschneidert. Er kann ihm aber nicht 200$ abknöpfen. Er schläft vor, dass Bijan die Kosten der Uebernachtung übernimmt. Ein Messer und eine Peitsche dazulegt und dafür das Zelt bekommt. Die Frau ist dagegen, denn sie braucht Geld um in Olgii einzukaufen. Bumms das wars, wir sind überrascht. Peter gibt ihr etwas Geld für unsere Übernachtungen und tauscht das Zelt gegen ein Handgefertigtes Messer mit Scheide aus dem Horn einer Ziege Schafes und einer Reitpeitsche. Die hätten wir für unsere Tour gebrauchen
können. Wir gehen zum Besitzer des Packpferdes, um ein paar Fotos von seiner Familie zu machen. Sein ganzer Stolz ist ein altes verbeultes Auto. Das muss mit drauf. Hier sehen wir auch sein 2. Pferd, das genauso lange Zehen hat wie unser Packpferd. Wir versuchen ihm zu erklären, dass die Hufstellung nicht gut für das Pferd ist und um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, wird Peter zum professionellen Schmied deklariert. Männerwelt! 
Wir bekommen dann auch noch Chai und wiederum Fleisch vorgesetzt. Wir sind satt und wissen, dass noch Abendessen ansteht. Sie geben sich wirklich Mühe. Er spielt nochmals auf der Tombra für uns und dann seine 2 Töchter, die dazu noch singen. Wir sind fasziniert. Peter bringt mit Berdibek später ein paar Geschenke rüber. Bidan holt uns ab und wir gehen zu seiner Werksatt im Winterquartier. Ein recht komfortables Haus mit vielen Zimmern, nicht wie bei uns aber für die dortigen Verhältnisse ordentlich. Er zeigt uns Fotos von seinen
Pferden, die Preise gewonnen haben. So ein Rennen geht über 30km und kleine Jungs und Mädchen reiten die Pferde ohne Sattel. Hut ab! Der Gewinner kann bis zu 1000 $ abkassieren, was von der Größe des Rennens abhängt. Er zeigt uns seine Schmitte, wo er aus Baustahl die Hufeisen schmiedet. Dann klettern wir zu einer Höhle im Berg, die angeblich von einem buddhistischen Lama bewohnt war. Das Tal war ein buddhistisches Zentrum, wann ? Wir der Lama da rein und raus gekommen ist, keine Ahnung ? Wir gehen zurück und das Kleine Mädchen sammelt in ihrer Schuluniform Yakmist ein. Morgen beginnt die Schule für sie. Am Ger wird schon wieder ein Schaf geschlachtet, diesmal extra für uns. Doch noch Schafsaugen ??? 
Nein, wir haben Glück, aber wir wissen nun, was mit den Innereien passiert. Die werden gekocht und alles zusammen mit dem Hirn und Bries auf einer großen Platte serviert. Für mich sieht es nach einer undefinierbaren unappetitlichen Masse aus. Berdibek fischt für mich etwas Braunes raus. Ich bin skeptisch und dann positiv überrascht, es ist ein Stück Leber und schmeckt richtig gut. So nehme ich gerne mehr davon. Das weiße schwabbelige lasse ich gerne liegen. Hier wird alles verwertet. Danach bekommen wir Kusche, so wird das nichts mit den verlorenen Pfunden, dien kommen schnell wieder drauf, wenn wir so weiter essen. Die Frau hat nun noch richtig viel Arbeit mit dem geschlachteten Schaf, da sie am nächsten Tag noch das Mädchen zur Schule bringt. Mit Bidan sind wir am Schäkern und der Opa sitzt auch immer dabei auf dem Stuhl. Sie wollen nun 20 Kamele für Olivia bezahlen. Jetzt wird es richtig spannend. Dank dem vielen Tee,  muss ich nachts natürlich wieder raus.

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2011  Altai  Mongolei

3/9/2011

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Samstag, 3.8. Sar Khol – Zost Erek

Der letzte Tag unserer Rundreise. Es war warm diese Nacht, wir waren nur noch auf 1800m. Die Nacht war Sternenklar und man konnte sehr gut die Milchstrasse erkennen. In der Ferne blinken immer wieder Lichter der Autos auf, die die große Strasse benutzen. Wir ziehen am See entlang Zost Erek entgegen. Peter wollte über einen anderen Pass und ich wundere mich über die einge-schlagene Richtung. Doch heute soll Berdibek führen und der hat sich für einen weniger steilen Pass entschieden. Wir kommen zunächst in das Tal in dem der  Kamelhengst stehen soll, doch wir sehen ihn nicht. Wir reiten weiter und das Tal wird weitläufig und trocken. Ich dachte, dass mein Pferd heute flott zulaufen würde, da es endlich heimgeht, doch leider Fehlanzeige. Es zottelt gemächlich vor sich hin. Ueber einen lang gezogenen Aufstieg kommen wir endlich zur Passhöhe und ebenso lange dauert es, bis wir wieder ins Tal hinunter kommen. Unterwegs treffen wir einige Hirten, die hier mit ihrem Kamel und ihren Tieren Rast machen. Der Ofen aus dem Ger, wird auch hier aufgestellt. Das Teewasser kocht schon. Wir erfahren von den Hirten, dass unser Pferdemann schon nach uns Ausschau halten lässt. Wir kommen nach Zost Erek aber das Ger steht nicht mehr am gleichen Platz. Wir müssen Fragen wohin die Familie gezogen ist. Nur ein paar hundert Meter weiter nach Norden. Wir reiten dem Fluss entlang und Bidan kommt im Sonntagsanzug und Schlappen auf seinem Schimmel entgegen geritten und ist sichtlich froh seine Pferde gesund und munter wieder zu haben.Wir satteln schnell ab, die Pferde werden einfach laufen gelassen, sie sind ja daheim! Wir werden ins Ger gebeten, Bidan scheucht Olivia und mich auf die Frauenseite, Peter und Berdibek auf die Männerseite. Sie haben Besuch von Nachbarn und Freunden. Ca. 20 Menschen sitzen in dem vollen Ger. Wir sind etwas überrumpelt und es ist richtig heiß hier drin. Peter geht flüchten, um sich seiner 2 Shirts zu entledigen. Ihn haben sie ganz nach hinten zu den Atas, den älteren Männern auf einen Stuhl gesetzt. Ata bedeutet der Ältere, Apa, die ältere und Apakei die jüngere. Uns wurde noch viel mehr erklärt, aber die vielen Bezeichnungen konnte ich mir nicht merken. Wir verstehen im Ger nicht viel, doch nach einiger Zeit erhebt der Älteste im Ger sich, verbeugt sich mit betenden Händen vor dem Gastgeber und verlässt wortlos das Ger. Es spricht sich schnell herum, dass wir wieder hier sind. Bidan hat uns ja auch schon von weitem erkannt als er uns entgegen kam. So kommt der Besitzer des Packpferdes vorbei und auch der des Schwarzen Ponys. Sie sind alle froh ihre Pferde wieder zu haben. Wir dachten die Pferde gehören alles Bidan. Mein Pferd gehört ihm auch nicht, sondern dem Fahrer, der uns gebracht hat. Peters Pferd hat in einem Rennen den 1. Platz gemacht, was wir gerne gesehen hätten, diese Pferd in voller Aktion, denn es war nicht bereit schnell zu laufen. Meines hatte den 2. Platz gemacht, wobei ich ein paar mal gemerkt habe dass der gut zulaufen konnte, wenn er wollte! Wir mussten den Leuten nur noch klar machen, dass wir die Pferde noch mal 2 Tage brauchen. Es gab ein paar Missverständnisse wegen unserer Reisedauer. Wir wollten eine 2 Tagestour machen, haben uns dann aber auf 2 Tagesetappen geeinigt. So konnten ohne Gepäck reiten und unsere Zelte stehen lassen. Wir nutzen die warmen Sonnenstrahlen und gehen am Fluss baden. Herrlich so frisch gewaschen und frische Wäsche anzuziehen. Die Zelte werden begutachtet, als wir sie aufstellen. Peter spielt mit ein paar Leuten Volleyball, ich entziehe mich, da ich das Spiel noch nie wirklich mochte. Berdibek sagt uns, dass sie ein Schaf schlachten wollen und das wollten wir uns anschauen. Dem Schaf wird die Kehle durch-geschnitten und es blutet aus. Man kann schon verstehen warum Schächten bei uns verboten ist. Es vergehen einige Minuten bis das Schaf tot ist. Ausgenommen ist es schnell, das sind sie richtig flott. Der Schafskopf wird über dem Feuer gebraten. Um an das Gehirn zu kommen, schippelt der Mann an den Ohren rum. Wir beobachten das Geschehen gespannt und hoffen, dass wir nicht doch noch in die Verlegenheit kommen, Schafsaugen essen zu  müssen. Wir finden tatsächlich noch jemanden, der die Tombra, das hiesige Musikinstrument spielen kann. Der Besitzer, des Packpferdes braucht eine Weile, bis er sie gestimmt hat und spielt dann für uns ein Stück. Wir applaudieren und er verlässt fluchtartig das Ger. Zu Abend essen wir getrennt. Die Besucher im Nachbar Ger und wir bei Bidan, der Olivia drängt nebenan ein paar Fotos zu machen und dann werden wir wieder weggeschickt. Wir bekommen den Schafskopf vorgesetzt, lehnen die Schafaugen aber dankend ab. Die Männer geben uns die nicht fetthaltigen Teile vom Fleisch ab. Jeder nimmt sich einen Knochen vor, die auf einem Teller liegen und die Fleischstücke werden abgeschnitten, der Rest wandert wieder auf den Teller. Wir zeigen Fotos von unserer Tour und die Bilder von Tavan Bogd wollen alle sehen. Die Überraschung ist groß als wir die Bilder zeigen. Die erste Frau, die uns so liebenswert bewirtet hat,  ist die Schwester unserer hiesigen Gastgeberin. Sie freut sich, als wir ihr die Bilder zeigen und erzählen, dass es ihr gut geht. Der Ausflugsplan für die nächsten 2 Tage wird besprochen. Am nächsten Tag begleitet uns Bidan und führt uns zu Adlerhorsten in den Bergen und wir werden wilde Zwiebeln sammeln. Den letzten Tag werden wir wieder alleine das Tal hinunter nach Bujond reiten. Dann gehen das Packpferd und der Schwarze an ihre Besitzer zurück.

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2011  Altai  Mongolei

3/9/2011

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Freitag, 2.9. Tolbo Khol – Sar Khol

Am morgen haben wir wieder Sonne pur, keine Spur mehr von dem Regen. Der trockene Boden saugt alles auf. Wir bekommen Frühstück in dem Ger, wo wir am Abend zuvor nach Gras gefragt haben. Wir fragen nach dem toten Pferd, das wir ca. 200 m vor dem Ger gesehen haben. Das wurde von einem Wolf gerissen. Angeblich gibt es hier viele Wölfe. Das war allerdings schon vor Monaten aber die Sonne konserviert hier alles richtig gut und die Trockenheit trägt auch nicht zur Verwesung bei!. Der gute Mann hier wollet nun 10 Kamele für Olivia bieten. Die Preissteigerung ist immens. Wir sind gespannt wie das weiter geht. Wir kommen über einen kleinen Pass in ein grünes Tal und ziehen da Stunden entlang. Man kann verstehen, warum die Menschen früher glaubten, die Erde sei eine Scheibe. Man sieht nichts außer dem Horizont und so ziehen wir dahin. Die Luftlinie nach Zost Erek geht nach rechts und mein Pferd will permanent dahin, nur da sind ein paar kleine Hügelchen dazwischen, die wir umgehen sollten. Es ist wieder mühsam die Pferde davon zu überzeugen, in die andere Richtung zu gehen. Wir müssen auf die Strasse, die gerade neu gebaut wird und sehen zum Teil vor lauter Staub nichts mehr. Riesige Bagger schütten Steine auf und ein paar Arbeiter winken uns zu. Es geht auf 12°° zu und weit und breit kein Gras zu sehen. Wasser gibt es auch nicht. Wir müssen an den Sar Khol kommen sonst sieht es wieder duster aus. Ein paar Touris aus Olgii halten mit ihrem Auto an, für einen Plausch. Peter muss schnell was beim Packpferd festzurren. Derweil schnappen sie sich Peters Pferde, einer setzt sich drauf und der andere macht Fotos! Alles nicht so eng sehen. Mir hat wohl die Sonne zugesetzt, ich fühl mich nach der Mittagspause schlapp und will baldmöglichst den Rastplatz erreichen. Wir kommen an einer Herde von 11 Kamelen vorbei, die zum nächsten Ger am Sar Khol gehören. Bald darauf sehen wir den Sar Khol, im Vordergrund ein Ger, auf das wir zureiten. Kurz zuvor hat es saftigstes Gras und ein Bächlein. Wir liegen erst mal in der Sonne und genießen die Ruhe. Olivia macht einen Waschgang. Nach 2 l Wasser geht es mir wieder besser . Wir bekommen Chai im Ger, werden allerdings nicht zum Essen eingeladen. Der gute Mann bietet 12 Kamele, wir lachen und sagen dass wir nur 11 gesehen haben, denn die gehören zu ihm. Er hat den Kamelhengst und die Jungtiere auf einer anderen Weide. Das Geschäft kommt trotzdem nicht zustande. Wir haben noch genügend Trekking Mahlzeiten dabei, die wir kochen und fließend Wasser haben wir auch vor unserer Zelttür, so können wir bei warmem Wetter wieder mal draußen sitzen und den Sonnenuntergang erleben. So langsam geht unsere Reise dem Ende zu und wir verteilen die restlichen Vorräte großzügiger. Wir wollen es ja nicht wieder mit heim nehmen. Berdibek erklärt mir noch die unterschiedlichen Verfahren der Käse-herstellung: Beim Ak irimchik, weißer Käse wird die Milch gekocht, eine Schale Ayran dazugegeben, gefiltert, d.h. Wasser abtropfen lassen. Der Rest ist der Käse, der in der Sonne getrocknet nach 10 Tagen hart ist. Somit erklärt sich der Härtegrad der Käsesorten. Dem Khurt, Steinkäse, wird mehr Ayran zugegeben und zusätzlich wird er gestampft, dann 5h gekocht und nach dem Filtern getrocknet. Er ist 1 Jahr haltbar. Kein Wunder, man ist ihn auch nicht schnell herunter. Er wird in Tee eingeweicht und dann langsam gelutscht. Beim Khizil irimchik, dem roten Käse, ist das Verfahren gleich wie beim weißen Käse, nur wird er 4h lang gekocht. Er ist etwa 10 Tag weich und schmeckt sehr würzig, ähnlich wie Maggi. Er ist 3-5 Monate haltbar. Das Essen ist hier sehr einfach aber nahrhaft. Es gab für uns 3 verschiedene Gerichte mit etwas unterschiedlichen Zutaten. Das Grundgerüst sind immer die Nudeln, Schaf- oder Ziegenfleisch, ein paar Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln. Nur einmal bekamen wir Reiseintopf. Balau war der Reiseintopf; Kusche, der Nudeleintopf und Un kurduk die gebratenen Nudeln, unser Favorit. Im Vorfeld hatten wir nicht viel Gutes über die Mongolische Küche gehört, bzw. in unserem Fall eher die Kasachische, doch wir waren positiv überrascht, wie gut wir versorgt wurden und uns eigentlich nicht wirklich was gefehlt hat. Man muss ich nur an den vielen Teekonsum gewöhnen. Diese Menschen hier leben schon seit Jahrhunderten mit ihren eigen hergestellten Produkten. Milch von Yaks, Ziegen oder Schafen, Ayran, der Joghurt ebenfalls; Butter und Schlagrahm. Etwa pro Woche wird eine Ziege oder ein Schaf geschlachtet und die Fleischteile hängen im Ger an der Wand, Luftgetrocknet. Da es zu unserer Zeit keine Fliegen gab und recht kühl war, hat es auch nicht gerochen. Wie es im Sommer bei anderen Temperaturen ist, wissen wir nicht? Plastik kommt aus der Neuzeit und muss verbrannt werden. Abfall gibt es normalerweise nicht viel. Die angebotenen Säfte in den Supermärkten sind alle abgelaufen, wenn wir sie gekauft haben.  Wir hatten immer ein  Entsorgungsproblem, der Recyclinghof war nicht vorhanden! Man kann mit deutlich weniger auskommen als wir glauben. 

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2011   Altai   Mongolei

2/9/2011

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Donnerstag, 1.9. Tolbo Khol

Die Sonne kommt früh zum Vorschein da das Tal weitläufig ist. Zur Feier des Tages gibt es eine halbierte Kerze denn sonst hätte sie im Mini Cake, der als Kerzenständer dienen musste, nicht gehalten. Für jeden gibt es einen kleinen Mini Kuchen und dann reiten wir bald los nach Tolbo City, denn Peter muss sein Batterien, die er zum Laden dort gelassen hat wieder abholen. Hier ist richtig was los. Wir sind auch auf der Hauptverbindungsstrasse Olgii - Ulaan Bator. Jedes Auto wirbelt ordentlich Staub auf. Wir stellen die Pferde ab. Berdibek bleibt bei ihnen und wir gehen die Geschäfte anschauen. Im 2. treffen wir auf eine Frau, die sehr gut Englisch spricht. Sie ist Englischlehrerin. Bei ihr könnte Berdibek noch Unterricht nehmen. Peter fragt nach einem Kashmirfell für mich aber die sind alle in Olgii und da kommen wir wieder hin. Ich wollte meine Fellsammlung aus jedem Land auffrischen und Kashmir würde für die Mongolei gut passen. Ein Kamel wäre zu groß! Wir kaufen 4 Snikers zur Feier des Tages und werden ja richtig verwöhnt. Als Peter seine Batterien im anderen  Geschäft abholen wollte, sollte er 10$ fürs Laden zahlen und das war ihm definitiv zu viel.. Berdibek musste vermitteln. Auf 5 Dollar konnte man sich dann einigen. Wir kommen ans Ende von dem kleinen Städtchen und Peter benutzt noch das öffentliche WC. Nur die Mauern sind hier nicht für seine Körpergröße gemacht und so schaut immer etwas mehr raus, als gewollt. Die Landschaft ist karg, trocken und staubig. So ziehen wir den ganzen Tag am Tolbo Khol entlang, über Mittag bekommen wir Chai bei einer Familie. Hier hängt ein Fell von einem Tier, welches wir nicht zuordnen können. Der Mann hat es mit einem Steinwurf erlegt ??? Peter zeigt seine Fotos und wir müssen abbrechen, denn als ein weiterer Gast hinzukommt, müffelt der so stark, dass wir fluchtartig das Ger verlassen. Dafür bekommen wir im nächsten Ger noch frischen Ayran. Olivia will nicht, ich probiert etwas und ich leere ihre Schale auch noch. Gegen Abend wird es wieder schwierig Gras für die Pferde zu finden. Wir fragen in einem Ger und müssen wieder ein paar km zurück. Dort erwartet uns eine Gruppe Jungpferde, die das Geschehen spannend finden und zwischen unseren Pferden rumtoben. Zum Abendessen gibt es Trekkingmahlzeit mit Elch, das Peter extra mitgenommen hat und als Dessert noch meinen mitgebrachten Sauerkirschlikör. Berdibek schmeckt er nicht, er bekommt dafür den letzten Kuchen. Es wird wieder windig und Wolken ziehen auf, aber es bleibt warm und nachts regnet es etwas.

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2011  Altai  Mongolei

31/8/2011

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Mittwoch, 31.8. Sur Khol – Tolbo Khol

Peter hält es nicht länger als 7°° im Bett aus und steht auf. Der Familienvater auch. Peter versucht den Ofen anzuwerfen. Die Frau grinst sich eins aus dem Bett heraus und auch wir schauen interessiert zu. Nur es will nicht richtig gelingen. Den Yakmist anzufeuern ist anscheinend nicht so leicht. Der Mann kommt, nimmt ein Stück einer alten Gummisohle, zündet es and und so fängt der Haufen an zu brennen. Wir stehen auch auf und schon bald ist der Tee fertig. Unter Mithilfe der ganzen Familie sind wir bald startklar. Fotos von allen und dem Töff und dem Mann mit seinen Kindern und dem Versprechen, welche zu schicken. Wir hoffen, dass sie auch wirklich zu den Leuten kommen. Da aber alle irgendwann nach Olgii kommen, sollte es möglich sein, dass Berdibek sie irgendwann verteilen kann. Diese Familie zieht nun eh nach Olgii über den Winter und will nächstes Jahr zurück nach Kasachstan. Wir gehen zunächst an das Wasserloch das Berdibek gezeigt bekommen hat und dann suchen wir auf dem Weg zum See nach der Flasche, die Olivia am Tag zuvor verloren hat. Berdibek und ich steuern plötzlich beide auf ein braune Etwas zu und tatsächlich wir haben die Flasche gefunden. Die Pferde sind wieder sehr zügig unterwegs, doch nicht füttern??? Allerdings lassen wir sie doch am nächsten Wiesenstück grasen. Ein Mann kommt vom Berg herunter für einen Plausch. Er erzählt dass er einen Adler hat, mit dem er die Füchse erlegt hat und aus der seine Jacke gemacht ist. Wir reiten am Tolbo Fluss entlang und nach der nächsten Biegung haben wir eine traumhafte Aussicht in das nächste Tal. Gers stehen am Wasserlauf dahinter die rotbraunen Berge und die Ziegenherde auf der anderen Seite. Die Yaks stehen im Wasser um sich zu kühlen denn die Sonne brennt vom Himmel. Wir kommen von den hohen Bergen in tiefere Gefilde und sehen nun auch immer mehr Gers in den Tälern, die nochmals das Quartier bis in den November aufschlagen, bevor sie endgültig in die Winterquartiere  umsiedeln. Peter kürzt die Mittagspause ab, wir verstehen nicht warum, nur um Batterien zu laden, die Eile? Er macht Tempo voran und als wir um 3°°nachmittags an einem wunderschönen Grasreichen Platz mit sauberem fließendem Wasser kommen, bleiben Olivia und ich zurück. Peter und Berdibek reiten ohne Gepäck nach Tolbo City. Wir machen nach gut 1 Woche Waschgang. Es ist sonnig und gut warm, endlich mal wieder Haare waschen. Ich zieh mich gerade an, als ich aufschaue haben wir Zuschauer. Es ist eine ganze Herde Yakbabys. Nur gut, dass kein Hirte dabei ist.Wir bauen die Zelte auf was auch nur zu 2. geht, fangen an unser Zeug zu verstauen,  als von den Gers eine Horde Jungs mit neugierigem Hello anrückt. Damit hört die Konversation aber auch schon auf. Sie ziehen bald wieder ab als sie merken, dass bei uns nichts zu holen ist. Wir fangen an Wasser zu kochen, denn wir haben ja Zeit und haben gerade den Capuccino eingeschenkt, als wir die Männer kommen hören. Wir hatten auf einen gemüt-lichen Frauennachmittag gehofft! Bald ist das  Wasser heiß für das Abendessen. Peter war einkaufen und bringt Cola, Saft und Kekse mit. Berdibek gratuliert mir zum Geburtstag und ich muss leider sagen, dass ich erst am  nächsten Tag habe. Nun war der Einkaufsbummel verständlich.Wir sitzen in der Abendsonne und genießen die letzten wärmenden Strahlen. Im Zelt saßen wir schon genügend als es draußen zu ungemütlich war. Ich gehe mit den Männern noch auf einen Plausch zu den Nachbarn. Olivia bleibt  zurück und lernt Vokabeln für Südamerika. Wir werden zum Chai eingeladen und bekommen noch Un Kurdak vorgesetzt, schade dass wir schon gegessen haben, es schmeckt lecker, denn wir probieren höflicherweise und ich hätte gerne mehr davon gegessen. Interessant ist, dass wir fast in jedem Ger einen TV und Videorecorder und Solar finden. Auch hier kommt die Energiewende, zwar nur mit 1 oder 2 Birnen aber immerhin. Die Leute nutzen draußen zur Arbeit das Tageslicht solange es geht und dann wird gegen 21°° dasAbendessen zubereitet und die Milch verarbeitet. Peters Hut sorgt immer für Staunen und die Kinder sind Stolz als er ihnen den Hut aufsetzt und wir Fotos machen. Der eine Mann ist Adlerjäger und der Adler sitzt gerade mal ein paar Mter uns entfernt.Wir müssen unseren Weg im Dunkeln durch die Hubbelpiste zurückfinden, dann noch einige Bächlein über-springen. Bei Tageslicht war es für mich nicht einfach aber im Dunkeln den Männern hinterher hecheln, war noch ein wenig schwieriger. Wir kommen wohlbehalten zurück.

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2011   Altai  Mongolei

30/8/2011

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Dienstag, 30.8. Dalla Khol – Sur Khol

Als wir aufstehen und nach draußen gehen gibt es eine eisige Überraschung. Der Bachlauf, der am Abend noch Wasser führte war nun komplett durchgefroren. Es muss an die –10°C gehabt haben und so schnell taute es auch nicht auf. Auch im Ger ist es nicht sonderlich warm und der Ofen braucht eine Weile bis er Wärme abgibt. Das Wetter ist wie ausgewechselt, sonnig ohne ein Wölkchen, dafür kalt aber der Wind hat deutlich nach gelassen. Wir satteln unsere Pferde, die zu kurz gekommen sind. Sie laufen überraschend gut voran.. Vielleicht haben wir sie zu gut gefüttert? Denn die Rennpferde bekommen auch einen Tag lang nichts zu saufen, damit sie schneller laufen….. wer weiß?

Beim ersten guten Gras machen wir dennoch 30 min Fresspause für die Pferde. Peter wollte ein 2. Frühstück, da wir das ursprünglich so geplant hatten. Olivia und ich wollen nicht wirklich was, da wir im Ger gut gefrühstückt hatten. So ziehen wir am Dalla Khol entlang, immer wieder durch Sumpfwiesen und den vereisten Bachläufen entlang. Ab und an liegen wieder Skeletteile rum. Zimperlich darf man hier nicht sein. Die Landschaft ist grandios. Mich erinnert es etwas an Nevada und Painted Desert, so bunt wie hier alles schimmert. Die sand farbenen Berge spiegeln sich im tiefblauen See und davor steht eine Ziegen- und Schafherde. Wildgänse fliegen schnatternd auf wenn man ihnen zu Nahe kommt. Danke Peters GPS können wir von den Pfaden abweichen und die schöneren Aussichtspunkt erklettern. So können wir einen Blick auf die  schneebedeckten Berge zurückwerfen. Auf der anderen Seit ist ein riesiges Tal, in dem ein einziges Quartier steht, in der Ferne ein Hirte, der 3 Yaks zusammen treibt. Im nächsten Tal treffen wir einen Nomaden mit seinem rotbunten Pferd, der seine riesige Schafherde zusammentreibt. Die Fragen sind immer wieder die Gleichen, woher, wohin und auch warum machen wir Urlaub in der Mongolei? In diesem Tal ist die Aussicht auf Wasser schlecht. Ich mache zu Mittag meine Flasche Wasser leer, was ich später fast noch bereue. Wir schauen einem Motorradfahrer zu, wie er mit mehreren Kanistern beladen aus einem kleinen Lock Wasser holt. 1km weiter kommt der nächste angefahren. Das kann ja heiter werden. Doch wir wollen zum See und denke,n da bekommen wir auf jeden Fall Wasser. Falsch gedacht! 5 Adler fliegen über uns weg, die Nomaden ziehen ab und wir sehen ein einsames Ger auf der anderen Talseite. Der Bachlauf ist ausgetrocknet. Wir traben wie die letzten Mohikaner auf den See zu. Die Pferde saufen das trübe Wasser, denn sie haben Durst. Nur wir kommen nicht mal durch den Matsch an einigermaßen klares Wasser. Gras gibt es hier richtig fett aber wir brauchen Wasser. Peter und Berdibek schauen auf der anderen Seeseite, ob es dort einen Zulauf hat. Fehlanzeige... uns bleibt nichts anderes übrig,  als im Ger nachzufragen, die müssen ja irgendwoher Wasser haben. So treiben wir unsere hungrigen Pferde die paar km bis zum Ger wieder zurück. Die Kinder spielen draußen, doch von den Erwachsenen lässt sich keiner blicken. Das kann heiter werden ist mein  1. Eindruck, doch der täuscht gewaltig. Als die Erwachsenen den Besuch endlich bemerken werden wir zum Tee - diesmal ohne Milch, denn die Tiere sind schon weg - und zum Abendessen eingeladen. Sie warten auf den Fahrer, der das Ger abtransportieren soll und sind somit eigentlich den letzten Tag da. Wir hatten mal wieder Glück. Sie zeigen uns wo das Wasser ist, bzw. der Mann fährt sehr gerne mit seinem Töff durch die Gegend und bringt uns Wasser. Wir satteln die Pferde ab und Olivia reitet mit Berdibek wieder an den See, damit sie fressen können. Ich werde sie mit unserem Guide später wieder holen, da er Angst hat, dass sie geklaut werden, was ich mir hier nicht so vorstellen kann, aber auch unser Gastgeber meint, wir sollen sie wieder holen. OK, der sollte es wissen. Sie werden mit dem Töff zurückgebracht. Peter flickt ein paar Riemen und ich halte unsere Erlebnisse fest. Wir dürfen wieder im Ger schlafen. Wir verstauen unser Zeugs und nehmen nur das Notwendigste mit rein. Ein UNO Spiel von Olivia wird mit das Wichtigste Utensil an diesem Abend. Die Frau erzählt, dass sie gerne Gäste hat und so fühlen wir uns gleich viel wohler. Sie macht ein Extra Abendessen für uns. „Un Kurdak „, das sind gebratene Nudeln mit Fleisch und Zwiebeln, himmlisch gut. Das wird unser Leibgericht. Olivia bringt Berdibek und den beiden Kindern das UNO bei und als ich fertig bin mit Schreiben kommen Peter und ich dazu. Es wird lustig und sie stößt auf Begeisterung der ganzen Familie damit.

Wir bekommen unser Abendessen und danach holen Berdibek und ich die Pferde, bevor es stockduster ist. Wir bekommen wieder das Töff als Taxi. Zu 3. da drauf alles kein Problem, Helmpflicht? Fragt keiner danach. Er fährt sehr umsichtig und kennt jede Bodenwelle. Wir traben im Dunkeln die Piste hoch. Mein Pferd fühlt sich deutlich sicherer als ich mich. Ohne Sattel im Trab im Dunkeln macht schon was aus ähnlich einer Geisterfahrt, nur spuckt es nicht. Während wir die Pferde holen sollte die Frau das Abendessen für ihre Familie kochen, vergisst es aber vor lauter UNO spielen. Nach dem Essen spielen wir nochmals 2 Runden und die Kinder sind nun richtig fix dabei. Wir werden mit den ganzen warmen Mänteln der Familie versorgt. Diese Nacht sollten wir nicht frieren.

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2011   Altai   Mongolei

30/8/2011

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Montag, 29.8. Kisilja – Dalla Khol

Oh Wunder der Morgen beginnt warm, dafür ist es bewölkt und von China ziehen Schneeschauer heran. Wir haben noch knapp 4 km bis zum See Harakol , den wir am Abend zuvor erreichen wollten. Wieder hatten wir Glück, der See liegt schön aber recht sumpfig. Wir wundern uns dass es hier oben keine Viehherden und dafür noch jede Menge Gras gibt. Anscheinend ist die Angst vor den Chinesen zu groß. Was ist wenn die Tiere über die Grenze gehen? Die Sonne wirft kurz ihr Licht auf den See, vor uns blauer Himmel hinter uns aus China die drohenden grauen dicken Wolken. Ein toller Blick der sich uns auftut. Doch dann kommt ein eiskalter Wind auf und wir versuchen schnell in die Bergflanke unseres Weges zu kommen. Mir wird es zu kalt, ich steige ab um etwas zu führen und wieder wärmer zu werden. Doch irgendwann muss ich wieder aufsteigen, denn ich habe nicht die Kraft meinen Zottel hier auf  3000 m den Berg hoch zu ziehen. Selbst Peter ist es ausnahmsweise mal nicht zu heiß und führt ebenfalls. Die ersten Schnee bedeckten Gipfel rücken näher und die Bachläufe fangen an zu vereisen. Hier könnte man meinen wir seien in der Schweiz, nur die Wegweiser für die Wanderer fehlen. Auf dem Pass sind die Bachläufe völlig vereist und wir stehen auf dem Jasil Kol Dabaa Pass auf 3317m. Da darf es bei Herbstbeginn auch kühler sein. Wir hätten bei schönem Wetter eine fantastische Aussicht. Wir machen schnell ein Foto und steigen ins Tal hinab in der Hoffnung, dass es etwas wärmer wird und wir Gras für die Pferde finden. Das mitgebrachte heiße Wasser – sprich Erbsensuppe - aus der Thermos belebt die Geister wieder. Wir kommen in ein tiefer gelegeneres Tal an einigen kleinen Seen vorbei bis wir an den Bsau Khol kommen. Strahlend blau liegt er umgeben von farbenprächtigen Bergen. Man könnte meinen die Maler hätte hier über jedem Berg einen andere Farbtopf ausgekippt. Doch dieser ist nicht unser Tagesziel. Die Sonne strahlt vom nunmehr wolkenlosen Himmel, nur kommt jetzt ein eisigkalter Wind auf. +. Nach 2h kommen wir an den Dalla Khol unser Tagesziel. Doch wo Übernachten? Mitten auf dem freien Feld ohne Schutz bei dem Gebläse? Wir haben mal wieder Glück. Ein Kasache kommt auf uns zugeritten, der dabei war seine Ziegen zusammenzutreiben. Er lädt uns in sein Ger zum Abendessen ein, nur das liegt noch am ganz anderen Ende des Sees. Zähne zusammen beißen , Augen zu und durch. Wir kommen am Winterquartier der Familie vorbei und die Frau lässt alles stehen und liegen um uns einen Tee zu kochen. Für uns ist das Quartier super, doch die Pferde haben nicht viel zum nagen. Wir stellen sie am Berghang ab, da ist es etwas Windstiller. Wir sind froh endlich aus dem Wind zu kommen und freuen uns über den Chai und das frisch gebackene Brot. Der Käse ist hier durchaus genießbar, die Butter dafür wirklich sauer. Wir werden eingeladen im Ger zu schlafen und diesmal werfe ich auch meine Bedenken über Bord mit so vielen Leuten unter einem Dach zu schlafen. Mir graut es die Zelte bei dem Sturm aufstellen zu müssen. Uns ist nach dem Tee schon viel wohler und wir ver-räumen unser Gepäck. Das Abendlicht und der See laden wieder zum fotografieren ein. Die Nacht im Ger verlief überraschend ruhig, kein Geschnarche und auch die Kinder sind sehr ruhig. Berdibek durfte im Bett schlafen, hat aber trotzdem gefroren, weil er seinen Schlafsack nicht benutzte, sondern nur eine dünne Decke.

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2011  Altai  Mongolei

29/8/2011

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Sonntag, 28.8. Cholak Dabat – Kisilja

Das Wetter hat wieder umgeschlagen und die Sonne strahlt vom Himmel, trotzdem ist es deutlich kühler geblieben aber die Landschaft wirkt viel freundlicher. Wir müssen entscheiden welchen Weg wir nehmen und haben das Wetter abhängig gemacht und da dieses nun mitspielt, gehen wir den längeren und angeblich schöneren Weg, über einen Pass, der uns recht nah an die Chinesische Grenze bringt, vor der Berdibek ein Heidenrespekt hat. Es hat Bodenfrost, doch wenn die Sonne so scheint machen die Temperaturen nicht so viel aus. Ich zieh die langen Unterhosen doch wieder aus, bevor wir uns mit Abschiedsfotos von dieser Familie verabschieden. Die Landschaft wird wieder abwechslungsreicher und wir finden noch jede Menge Gers. Peter versucht Tempo zu machen,  aber Berdibek hat Probleme mit dem Packpferd oder seinem Reitpferd. Seit dem Altai ist er deutlich langsamer. Peter geht nach hinten,  um ihm zu helfen und ich mach vorne Tempo, damit wir etwas schneller an die Wegkreuzung in das andere Tal kommen. Es sind ja nur 15 km ! Doch die können sich ziehen, wenn die Pferde nicht voran laufen. Gegen Mittag kommen wir an die Kreuzung und treffen auf Motorräder mit je 5 Personen . Sie wollen Fotos von sich und den Motorräder, die schneller sind als die Pferde.Ich kann verstehen warum sie die ausgetauscht haben. Sie erklären, dass es kein Problem gäbe mit dem Weg den wir nehmen wollen. Doch Berdibek ist immer noch nicht überzeugt! Er will lieber den einfacheren und kürzeren Weg gehen. Doch wir haben noch Zeit bis wir wieder zurück sein müssen und wollen lieber den schöneren Weg gehen. An der Strasse entlang finden wir viele weggeworfene Vodka Flaschen. Die verrotten leider nicht. Wir kommen durch den Fluss, machen Mittag von einer Yakherde umgeben. Wir haben morgens die Thermoskanne mit heißem Wasser füllen lassen , das nun genutzt wird Erbsensuppe zu  machen, wie Tags zuvor auch schon. Diese ist sehr nahrhaft und gibt was Warmes in den Magen. Peter hat beim Aufsteigen ein Problem mit seinem Pferd, da der Sattel verrutscht ist. Das Pferd rennt mitsamt Sattel unter dem Bauch buckelnd davon. Wir haben Mühe es wieder einzufangen. Ein Riemchen ist kaputt und der Sattel hat etwas gelitten. Sonst ist nichts weiter passiert. Wir satteln neu, Peter flickt das kaputte Riemchen und wir können weiter. Wir bekommen um 3Uhr nachmittags einenTee, wieder bei einer Mongolischen Familie. Die Gers sind kleiner und Peter stößt sich beim Eingang den Kopf, da es direkt nach der Tür nicht wie gewohnt gleich höher wird. Wir sitzen beim Tee und direkt neben uns läuft der TV. Eine Unterhaltung kommt nicht wirklich in Gang, da die türkische Soapopera wichtiger ist. Die km Angaben zum See sind sehr unterschiedlich. Jeder warnt uns vor der chinesischen Grenze und so ziehen wir am Fluss entlang, hoffend auf ein windstilleres Plätzchen mit viel Gras. 4km vor dem See finden wir das auch. Wir schlagen unser Lager auf an einem Bachbett mit viel Gras für die Pferde. Im Hintergrund die Gletscherberge, die an China grenzen.. Der Gang zum Wasser ist etwas abenteuerlich, da wir immer wieder von Hubble zu Hubbel hüpfen müssen um trockenen Fußes zum Wasser zu kommen. Da heute Sonntag ist und wir genügend heißes Wasser haben, bekommen wir ein 3 Gänge Menü, sogar mit Nachtisch.Wir können mal wieder bis halb 8 draußen sitzen, bis die Sonnen hinter dem Berg verschwindet und es wieder frisch wird. Im Zelt hören wir die Pferde grasen und den Bach rauschen. Vieherden haben wir hier keine mehr gesehen.

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2011   Altai   Mongolei

27/8/2011

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Samstag, 27.8. Altai City – Cholak Dabat ( Tal )-Sagsai River

In der Nacht hat es geregnet und über uns hängt eine Wolke aus der es dröpfelt, dahinter sieht man blauen Himmel. Wir bekommen unser Frühstück und im Ger liegt noch eine Person, auf dem Boden, der zu Besuch kam. Da wird man schnell eingeladen zu übernachten und einen Platz gibt es immer. Gestört fühlt sich anscheinend auch niemand wenn wir schon frühstücken. Wir machen noch Familienfotos, und bekommen Brot mit für unsere Weiterreise. Wir brauchen als nicht mehr lange, um unsere Pferde zu bepacken. Unser Team hat sich eingespielt in das morgendliche Ritual. Es ist nun deutlich kälter geworden und der Himmel ist nun komplett zugezogen. Wir ziehen das Tal hinunter und können auf der ersten Anhöhe den Weg sehen, den wir Tags zuvor zu den Adlerjägern geritten sind. Die Pferde ahnen wohl was ihnen blüht und lassen sich wieder treiben. Berdibek sagt, in welche Richtung wir müssen, aber kein Ton davon, dass da vorne eine Militärstation ist. Was passiert? Wir müssen warten bis sie unsere Pässe geprüft haben. Etwas Spannung muss ja sein. Wenn man keine Erlaubnis hat , da durch zu gehen, kann es teuer werden, sprich an die 200$ pro Person, erzählt Berdibek und meint, das muss nicht sein, Wir haben ja in Olgii für die ganze Region die Permit geholt Das dauert denn bis jeder Pass genau studiert und Buchstabe für Buchstabe abgeschrieben ist im ferneren Gebäude Zum Tee werden wir derweil leider nicht eingeladen. Wir warten vor den Gers, von neugierigen Kindern auf ihren Doppelsitzfahrrädern umringt. Nebenan blöken die Yaks , bzw. meistens hört sich das eher als ob Schweine grunzen, was mich anfangs heftig irritiert hat. Wir bekommen doch tatsächlich unsere Pässe zurück und dürfen weiter. Der Berg links von uns ist mit einer weißen Haube bedeckt, es hat geschneit und es ist deutlich kälter geworden. Die Sonne lässt sich auch nicht mehr blicken und es kommt ein kalter Wind auf. Peter findet die Temperaturen angenehm, Olivia und ich ziehen alles an was wir haben, Berdibek friert eh wie immer. Wir fragen uns was er im Winter macht? Denn bis jetzt ist der Vorbote des Mongolischen Winter da aber wenn es im tiefen Winter wirklich an die minus 30°C haben soll, ist das doch was anderes. Die Mittagspause wird deutlich abgekürzt und wir ziehen am Fluss entlang weiter und hoffen ein Ger zu finden aber erst mal ist weit und breit nichts zu sehen und das heißt was, wenn die Gegend flach ist. Endlich gegen frühen Nachmittag erkenn wir ganz hinten im Tal einen weißen Punkt und steuern darauf zu. Wir kommen nun an großen Pferdeherden vorbei und staunen wie viele unterschiedlich Farben es hier gibt. Wobei man meist auch an den Farben erkennen kann,  welches der Hengst ist, wenn er sehr markant ist. Wir kommen an einem Winterquartier vorbei, das noch nicht bewohnt ist und hoffen  dort übernachten zu können, damit wir aus dem kalten Wind kommen. Doch zuerst gehen wir zum Ger, das noch 1km weiter ist. Berdibek und Peter fragen nach, Olivia und ich warten bei den Pferden. Es zieht sich etwas und wir frieren. Peter kommt dann endlich raus und erlöst uns von der Ungewissheit. Pferde anbinden und Tee trinken. Hier hat es ordentlich Gras und  Anbinde pflöcke so dass die Pferde die Pause auch nutzen können.Wir sind nun zum ersten Mal bei einer Mongolischen Familie. Das Ger ist deutlich kleiner und einfacher ausgestattet, was aber der Herzlichkeit dieser Leute keinen Abbruch tut. Wir müssen nun Rachmet gegen Bayatla - Danke austauschen. Ich sehe hier endlich ein Ziegenfell, gegerbt auf dem Boden liegen. Sonst sind die Felle immer auf dem Weg nach China. Wir werden eingeladen zu bleiben und nehmen dankbar an, denn draußen ist es wirklich ungemütlich. Nach 3 Tassen Tee, wollen wir die Pferde von ihrem Gepäck befreien und unsere Zelte aufstellen. Die Mongolen sind ein Tag zuvor hier angekommen, deshalb hat es noch so viel Gras um das Ger herum. Der Mann hat bei unserer Ankunft seine beiden Söhne weg geschickt. Nun kommt er mit 13 Regenbogenforellen und schenkt diese Peter, er solle sie zubereiten. . Zudem haben die Kinder die Forellen angeblich mit der Hand aus dem Bach gezogen, was wir gerne gesehen hätten. Peter nimmt die Fische am Bach aus und bereitet sie vor. Derweil kocht die Suppe im Ger und die Frau versucht eine Unterhaltung mit Olivia und mir. Auch hier gibt es wieder eine Miezekatze, die als Kuschelkissen unseren Schoß wärmt und sehr zutraulich ist. Die Männer sind irgendwo draußen beschäftigt. Die “Kusche „ ist fertig, Nahrhaft wie immer, die Fettaugen schwimmen auf dem heissen Wasser. Als Nachtisch gibt es die gebratenen Regenbogenforellen. Peter hat etwas Mühe mit der Temperatur des Herdes, der lässt sich einfach nicht so schnell runter schalten und so muss die Pfanne mit dem Fett immer wieder runtergeholt werden damit die Fische nicht zu schnell auseinander fallen. Alle probieren und sind angetan von den gebratenen Forellen. Die Sonne hat sich hervorgetan und es ist eine tolle Abendstimmung. Wir machen viele Fotos von dem 70jährigen Mann und seinen Pferden. Dazu kommen dann noch die Kamele und der Rest der Familie. Der Mann hat mit seiner 13 Jahren jüngeren Frau 10 Kinder. Die meisten sind schon erwachsen. Ein Kleiner sitzt noch im Ger herum. Ein junger Mann ist schüchtern. Er getraut sich nicht an den Tisch! Wir verstehen nicht warum? Angeblich wegen Olivia, die will Vater gerne als seine Schwiegertochter haben. Peter frägt, wie viele Kamele er bieten würde und damit kommt ein Joke hier auf, der sich den Rest der Reise durchzieht. Wir erklären, was es damit auf sich hat und der Mann ist bereit 6 Kamele zu zahlen. Nur wie bekommen wir die nach Hause. Im Handgepäck ? Olivia will nicht hier bleiben, obwohl der junge Mann recht nett ist ! Urlaub machen und ständig so leben ist doch ein Unterschied.Der Frau geht es nicht so gut, sie hat Schmerzen und wir verstehen, dass sie wegen Magenproblemen in Ulaan Bator 20 Tag im Krankenhaus war zur Behandlung. Wir ziehen uns zurück damit sie zur Ruhe kommen kann.

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    Peter van der Gugten
    Text Pat Bohnert
    Photos Pat Bohnert
    Peter van der Gugten
    Olivia Wiederkehr

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