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![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Gerogien 24.9.21 Day 29 Abfahrt Shekvetili Wir führten die Pferde ein letztes mal die Strasse hinunter und suchten nach einer Möglichkeit aus dem Regen wenigstens für kurze Zeit ins Trockene zu kommen. Leider war das einzige Guesthouse auf der Route geschlossen und Bars oder Restaurants gab es hier keine. Also zogen wir bis etwa 2 Uhr nachmittags mit unseren Pferden auf der Teerstrasse nach Süden, immer in der Hoffnung entweder eine Kaffee oder unser Taxi zu sehen. Wir waren gerade eine langes Tal hinunter gegangen und auf der anderen Seite wieder rauf, als wir den Fahrer unseres Picuptrucks von vor 2 Tagen wieder antrafen. Er freute sich uns zu sehen und Lasha und er unterhielten sich. Gerade als wir weiter zogen, kam plötzlich ein weisser Honda auf uns zu und hielt auf unserer Strassenseite. Auf den Anruf von Lasha hin, hatte sich der Taxifahrer auf die 5 stündige Fahrt gemacht, mit der Anweisung uns auf dieser Strasse ab zu holen. Wir packten unsere Satteltaschen ins Auto und verabschiedeten uns wehmütig von Lasha und unseren treuen Pferden. Der Fahrer des Taxis hielt immer wieder mal an, um zu Rauchen, und als es gegen Abend ging, kaufte er Abendessen, welches er mit uns teilte. Um 6.30 waren wir wieder am Schwarzen Meer und holten die Koffer bei einer Freundin von Lasha wieder ab. Das Taxi fuhr uns zum Hotel Alphabet, dem besten Hotel in der Region. Es kostete 80.—Euro pro Person inkl. Frühstück. Wir blieben eine Nacht und fuhren am nächsten Tag mit dem gleichen Taxi nach Tibilis zurück, wo wir im gleichen Gasthaus wieder übernachteten. Unser Zeugs hingen wir auf die Wäscheleinen im Hof und nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Georgischen Restaurant, verabschiedeten wir uns endgültig von Lasha, der aber versprach uns im nächsten Juli auf der Sbrinz zu begleiten. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 23.9.21 28. Tag Camp Comunitat Warum können wir nicht einfach weiter reiten. Nun, nachdem wir uns daran gewöhnt haben, a die Pferde, die tägliche Routine, an einander, an das Adrenalin, die Freude, die Anstrengung und Müdigkeit, die wunderschönen Berge, und unaussprechlichen Ortsnamen, das Gemüse und Kartoffel lastige Essen, den jungen Wein, das freundliche Lächeln der Gastgeberinnen, das Daumen hoch der Männer, die von unserem Abenteuer hören. Warum geht es nicht einfach weiter. Aber es geht zu Ende Morgen. Wir sind fast 800 km geritten von einem Ende von Georgien zum Anderen. Wir sind so nahe an den höchsten Bergen Georgiens unterwegs gewesen wie nur möglich. Manchmal nur wenige km weg von der Grenze zu Russland. Nur das besetzte Gebiet mussten wir auslassen Wir haben Pässe über 3500 m erklommen und im gesamten über 26000 Hm absolviert. Leistungsmässig waren das über 1060 Lkm die wir in 22 Tagen geritten sind. Es gibt zwei Gründe, warum es zu Ende geht. Einmal, die Route die wir gehen wollten, ist um diese Jahreszeit für Pferde nicht mehr möglich. Und wenn Georgier das sagen glauben wir es . Denn wir wissen wie es aussieht, wenn sie sagen es sei machbar. Das zweit ist, wir hatten Schnee auf den letzten Bergen und es wird die nächsten 4 Tage weiter schneien und regnen. Alternativ könnten wir die Strasse weiter runter nach Süden gehen. Aber dies ist nur anstrengend für uns und die Pferde und macht keinen Spass. Deshalb werden wir morgen nochmal nach Süden marschieren, bis unser Taxi uns abholt, und abends werden dann die Pferde auf den LKW verladen und nach Tibilis zurück gefahren, von wo sie wieder in ihre angestammte Heimat zurück kehren. Mit grösstem Respekt und Dankbarkeit lassen wir diese 3 unglaublichen Pferde zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen. Unser Dank gilt auch Lasha, dem Guide und Uebersetzer, der einen unglaublichen Job geleistet hat. Er ist einer der besten Guides, die wir je hatten. Das Wetter war trocken am Morgen, Wir kletterten nochmals zu den Korudli Lakes hinauf und von dort durch den Talkessel zum Pass auf 2940 m. Bis auf 2750 m hinauf konnten wir die Pferde reiten, anschliessend gingen wir zu Fuss, und kämpften uns bei geringer Sicht und Schneetreiben über den Pass. 3 Stunden später hatten wir die Pferde wieder unten wir kamen in die ersten Häusern von Bagdanvari. Hier konnten wir die Pferde und unsere Zelte auf einer Gemeindewiese aufstellen und fanden im Dorf oben ein Gasthaus, das uns Abendessen servierte. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 22.9.21 27.Tag Guesthouse Mestia Es regnete die ganze Nach und bis um 8 in der Früh, Wir blieben liegen, bis es aufhörte. Ein Hund der uns am Tag zuvor zugelaufen war, hatte sich während der Nacht zu unseren Füssen eingemummelt und wartete jetzt geduldig auf sein Frühstück. Ich hasse es im Regen auf zu satteln, und da wir alle gleicher Meinung waren, wurde es 10 Uhr bevor wir abritten. Nach 20 Minuten erreichten wir das Dorf und dort nahmen wir ein zweites Frühstück zu uns. Der Weg führte dem Berg entlang zum Tetnuldi Skigebiet und von dort hinunter nach Mestia. Es hatte kurz nach unserem 2. Kaffee angefangen zu regnen und es hörte nicht auf bis etwa 4 Uhr nachtmittags. Entsprechend versuchte wir so schnell wie möglich nach Mestia zu gelangen und trieben unsere Pferde zur Eile. Gegen 5 Uhr nachmittags hatten wir den Ort endlich erreicht. Lasha hatte vom Offizier der Grenzwache eine Telefonnummer erhalten von einem Guesthouse, wo die Pferde im Garten untergebracht werden konnten. Dieses Gasthaus kontaktierte er nun und sie kamen uns mit einem kleinen Laster abholen. Während Tina auf dem Beifahrer Sitz sass, waren Lasha und ich hinten auf der Ladefläche und hielten die Zügel, der hinter uns her trabenden Pferde. So erreichen wir in kürzester Zeit unsere Ziel und konnten uns mit Tee und Tschatscha sowie einer heissen Dusche aufwärmen. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 21.9.21 26. Tag Camp Asado Der Himmel war klar am nächsten Morgen, so dass ich hinaus ging, um Fotos von dem Gletscher zu machen. Der Berg dahinter, war der Höchste in Gerogien. Die Gastgeberin hatte unsere Wäsche gewaschen und hinter dem Ofen in der Küche aufgehängt. Sie war dabei das Frühstück mit Rührei und Bratkartoffeln, Pfannkuchen, und Käse-Korn-Taschen vor zu bereiten. Ich nahm die Wäsche rüber zum Gästehaus und wir packten unser Zeugs zusammen. Der Gastgeber war ein hoher Offizier der Grenzpolizei und Lasha fragte ihn nach den Wegen über die Pässe unserer Tour für die nächsten Tage. Der Offizier erkläre Lasha wie wir am besten nach Mestia, dem Ziel unserer nächsten Tage kommen würden. Wir folgten seinem Rat und ritten die Strasse hinunter bis wir in einem Seitental wieder hinauf nach Khalde ritten. Kahlde ist ein wichtiger historischer Ort für die Georgier, da hier der Wiederstand der Georgier, gegen das Zsaren Imperium aufgezeigt wurde. In 1871 kamen Steuereintreiber des Zares in das Tal und versuchten mit Versprechungen und Drohungen, die Leute zu überzeugen, Steuern an den Zaren zu entrichten. Das Dorf weigerte sich dem zu folgen, und die Wortführer wurden zu einem Treffen mit dem Gouverneur der Provinz eingeladen. 14 der Wortführer wurden dort verhaftet, 2 konnten sich der Verhaftung entziehen und organisierten den Widerstand des Dorfes. Die Turme des Dorfes wurden verbarrikadiert und unterirdische Gänge angelegt. Der Zsar sandte 250 Soldaten unter einem General um die Rebellion nieder zu schlagen, aber diese wurden vernichtend geschlagen und der General getötet. 2500 weitere Soldaten mit schwerer Artillerie wurden entsandt und die machten das Dorf platt und sprengten die Kirche in die Luft. Die Männer konnten in die Berge fliehen, aber die Russen setzten die Familien der Verteidiger fest und zwangen so die Männer zurück zu kehren. Sämtliche Familien wurden nach Ostsibirien verbannt und nur 2 konnten später wieder in ihr Dorf zurück kehren und es wieder aufbauen. Heute steht dort ein Gästehaus und einige weitere Häuser. Das Dorf liegt an einem von Touristen stark frequentieren Wanderweg. Wir querten das Dorf und folgten dem Wanderweg dem Gletscher entgegen, bis wir etwa 4 km vor dem Gletscher links den Berg hinauf mussten, um über Pass ins andere Tal zu gelangen, Die Bäume hatten schon Herbstfarben angenommen und die Aussicht auf die Gletscher war fantastisch. Wjir führten die Pferde das Tal hinunter bis kurz vor dem Ort Agushi, wo wir auf einer Wiese halt machten, damit die Pferde genügend grasen konnten. Wir fanden trockenes Holz, um unsere Fleisch zu grillen und verzehrten es später genüsslich unter dem Tarp. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgia 20.9.21 25. Tag Guesthouse Ushguli Heute war ein kurzer Tag. 20 km Lehmpiste über den 2610 m hohen Zagari Pass nach Ushkuli. Wir sahen das Dorf von weitem und es schien als ob es Wehrtürme am Eingang und Ende des Dorfes gäbe. Aber diese Türme waren nicht nur gegen aussen, sondern die Trotzburgen einzelner Familien, die sich aufs Blut befehdeten. Wir erreichten den Eingang des Dorfes und fanden gleich dort ein Gästehaus, das uns aufnahm. Die Pferde wurden weiter oben auf eine Weide gestellt, und wir betraten das Gästehaus, welches sehr luxuriös und grosszügig eingerichtet erschien. Die Eigentümer hatten ein Gästehaus mit 6 einzelnen Schlafzimmer und einem grossen Wohnzimmer am Eingang erstellt. Am anderen Ende war ein Badezimmer, welches mit schwarzem Marmorimitat bis knapp unter die Decke verkleidet war. Die Decke und ein 30 cm breiter Streifen der Wand waren mit weissem Marmorimitat versehen. Auf dem schwarzen Hintergrund hoben sich die weissen Porzellanteile des Waschbeckens, des Boilers und der gegenüberliegenden Toilette ab. Das Wasser der Dusch lief frei in den Ablauf im Boden in der Mitte des 20 qm grossen Raumes. Pompös, aber nicht wirklich praktisch, da der Raum so gross war, dass es drin nie warm werden konnte. Als der Regen kurz nachliess, gingen wir zum Hotel hinauf, dort war ein kleiner Lebensmittel Laden, wo wir uns für die nächsten Tage versorgen konnten. Wir kauften ein, was der Laden hergab und brachten die Sachen zurück zum Gästehaus. In der Ferne sahen wir einen riesigen Gletscher zwischen den Wolkenschleiern ![]() 2021 09 Trans Kaukasus trail Georgia 19.9.21 24. Tag Guesthouse Tsana Aus den Gebäuden hätten wir schliessen sollen, dass es hier mal eine Strasse gegeben haben muss, denn sonst hätten die Gebäude nicht erstellt werden können. Aber zu dem Schluss kamen wir nicht sondern kletterten wieder die Böschung hinunter und führten weiter in dem tief eingeschnittenen Flusslauf. Vor uns waren heftige Stromschnellen, die uns veranlassten die Böschung wieder hinauf zu klettern, und wir fanden eine wahrscheinlich 90 Jahre alte Schneise, auf der der Weg zu dem Gehöft geführt hatte. Aber so wie die Schneise zugewachsen war, hat die niemand mehr benutzt seit 30 Jahren, wie wir später erfuhren. 1991 nach der Befreiung wurde nämlich das Baumaterial von diesem Ort weiter nach unten ins Tal transportiert, um dort eine neues Dorf zu errichten. Wir freuten uns über die Schneise, da wir nun hofften wieder etwa 3-4 km die Stunde statt nur 1-2 km pro Stunde im Flussbette machen zu können. Aber in 30 Jahren geschieht viel, und hier war es so, dass die Nebenarme des Flusses, die Landschaft dramtatisch verändert haben, und die Schneise unvermittelt an steilen Abhängen aufhörte und uns immer wieder zwangen, dem Nebenfluss hinauf zu folgen bis wir ihn queren konnten, um dann auf der anderen Seite wieder runter zu klettern, oder Lasha entschied sich den Abhang einfach runter zu klettern, den Fluss zu furten und auf der anderen Seite wieder hoch zu klettern. An einer solchen Stelle, kletterte er runter um zu erkunden ob es ginge, als ihm mein Pferd ohne Aufforderung folgte und damit klar war, dass auch die anderen beiden runter mussten, denn ein zurück war nicht möglich. Also rutschten auch die beiden anderen Pferde hinunter ohne sich weh zu tun, und wir kletterten mühsam hinter her. Im Bachbett angekommen, kämpften wir uns am Ufer durch die Bäume und das Gebüsch bis wir wieder am Hauptfluss ankamen. So ging es für die nächsten 3 Stunden weiter wir kamen der auf dem GPS sichtbaren Strasse unaufhaltsam näher. Um 2 Uhr nachmittags, war es dann so weit, wir mussten noch einmal den Fluss queren und dann waren wir auf der Schotterstrasse. 5 Minuten später sahen wir ein Auto und einen Mann der mittels Sense, Gras am Schneiden war. Dieser war genau so überrascht uns zu sehen, wie wir auch. Lasha erklärte ihm wo wir herkämen und wo wir gestartet wären, und seine Augen leuchteten auf. Mir einem breiten Grinsen gab er uns ein Daumen hoch. Wir kamen zu einer neu angelegten Betonpiste und verliessen unseren Fluss, der seine braun graue Brühe ins Schwarze mehr transportierte. Endlich erreichten wir den Abzweiger zum Dorf, der uns als Wegweiser Ziel immer wieder genannt wurde: Zeskho Aber da es sich um eine Sackgasse handelte, entschieden wir der grösseren Strasse zum nächsten Ort zu folgen. Unterwegs trafen wir Bauarbeiter, und diese erklärten uns, ja es gäbe ein Gästehaus im nächsten Ort. Wir waren froh, denn ausser unserer Notration hatten wir alle Lebensmittel aufgegessen. Und wir brauchten auch dringend ein Dach über dem Kopf, denn alle unsere Klamotten waren schmutzig und nass. Als wir den Ort Tsama erreichten, fanden wir das Gasthaus auch gleich, allerdings war es geschlossen, Wir trafen eine Frau, die kleidungstechnisch nicht hier her, sondern in eine mondäne Stadt gehörte, aber Lasha konnte sie nicht bewegen, uns was zu Essen zu organisieren. Sie meinte sie sei dafür nicht eingerichtet. Sie schickte uns zum anderen Ende des Dorfes, wo noch jemand wohnte, aber auch der hatte nur den Hinweis auf ein leer stehendes Gebäude für us. Als Lasha wieder zurück kam, sprach er die Frau nochmals an und diesmal dauerte die Unterhaltung länger, von der ich nur immer wieder das Wort nein verstand. Während die beiden am diskutieren waren, fuhr ein VW in die Einfahrt hinein und ein Mann sowie eine sehr hübsche Frau und ein Junge stiegen aus. Der Mann stellte sich zu uns und fragte Lasha was hier vor sich ging. Dieser erklärte die Situation und der Mann entschied, dass die Frau, die seine Nachbarin war, für uns Essen vorbereiten sollte, und wir im Gästehaus auf der Terrasse übernachten könnten. Die Pferde können ebenfalls hier grasen und seine Frau würde zum Abendessen etwas beisteuern. Und plötzlich ging es auch für die mondäne Frau. Sie zeigte uns wie wir in die Toilette des Gästehauses kämen und tischte uns auf ihrem Balkon auf. Wir verraumtem unser Zeugs auf der Terrasse, als die Nachbarin uns zurief wir könnten zum Essen rüber kommen. Lasha organisierte, dass wir bei ihr in der Küche, unsere Socken und Schuhe trocknen konnten und Merry schien wie ausgewechselt und setzte sich zu uns an den Tisch, der überreichlich gedeckt war mit Brot, Tomaten und Gurkensalat, Wein, Tee und Fisch, sowie Käse in Maismehlpfannkuchen genannt Tchishdver. Natürlich mussten wir ihren Tchatcha probieren und die Nachbarin brachte nochmals Salat, Wein und Pilze. Die Nachbarin sprach fliessend englisch und erzählte dass ihre Schwester in Chicago wohne, aber sie sie noch nie besuchen konnte, da sie kein Visum erhielte. Ihr Sohn und ihre Schwester dürfe sie aber nächsten Sommer besuchen. Beide sassen nun bei uns am Tisch und erzählten die Geschichte des neu gebauten Dorfes mit den Materialien von oben im Tal, und dem berühmten Maler der im Nachbar ort wohnte. Als ich den Tisch abräumen wollte, wurde ich ermahnt, dass dies Frauensache sei, und anschliessend brachte sie uns Brot und Käse für den folgenden Tag. Sie weigerte sich eine Bezahlung an zu nehmen, und erst als Tina mit dem Geld nochmals zu ihr ging, war sie bereit es zu akzeptieren. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus trail Georgien 18.9.21 23. Tag Camp Ruine Wieder starrte ich in eine Nebelwand, als ich um 6 Uhr aufwachte. Wir entschieden liegen zu bleiben, bis sich die Sicht verbessern würde. Eineinhalb Stunden später, war es dann soweit, dass wir zumindest das Schild in 60 m wieder sehen konnten. Wir stiegen auf ohne zu Führen, denn wir wollten unsere Hosen und Schuhe möglichst lange trocken halten. Wir ritten zu dem Bergrücken hinüber, an dem wir gestern vergeblich den Einstieg gesucht hatten. Der Wegweiser wäre hier wesentlich hilfreicher gewesen, aber er stand mal nun nicht hier. Wir schlugen uns also quer durch das Gebüsch den Berg hinauf, als wir nach knapp 30 m über den Pfad stolperten. Wir folgten diesem den Berg hinauf, und erlaubten den Pferden Serpentinen zu gehen, wenn es zu steil wurde. Wir kamen an einigen kleinen Seen vorbei.. Jetzt stimmte auch GPS Trail und Realität wieder überein und wir freuten uns dem Trail weiter hinauf auf 2810 m zur Passhöhe zu folgen. Immer wieder kletterten wir auf diesem Grat über kleine Felsgruppen und hier oben waren dann auch die letzten Wegweiser zu sehen. Links von uns gähnte ein weisser Abgrund und rechts konnten wir eine schrägabfallende Wiese erkennen, aber hier sollte der Wanderweg links über diese Klippe hinunter gehen. Wiederum in einer geraden Linie. Da hat einer wohl am PC einen Weg gezeichnet. Lasha entschied nach rechts der Höhenlinie zu folgen, während ich weiter abstieg, um zu sehen, ob der Weg weiter unten nach links führen würde. Aber ich konnte nichts finden. Inzwischen waren Lasha und Tina mit den Pferden schon halbwegs durch den Talkessel gegangen, und ich begann den diagonalen Aufstieg zum Pfad den die beiden im nassen Gras hinterliessen. Es war eine Schinderei, durchs nasse Gras da wieder hinauf zu klettern und ich war froh, als ich sah, dass die beiden auf mich warteten. Lasha meinte nur, hier drüben hätte er Steinmännchen gesehen, und deshalb gewusst, dass es hier einen Pfad gäbe. Nun einen Pfad konnte ich nicht wirklich erkennen, aber Lasha schien zuversichtlich, dass wir einen Weg hinunter ins Tal finden würden. Lets have some fun, meinte er und führte sein Pferd den Grat hinunter, der mit Bäumen bestanden war. Das Gras war bis Kniehoch und wir kletterten in etwa 45 Grad Terrain hinunter. Die Pferde rutschten und liefen frei dem Lasha folgend, und wir rutschend und uns am Gebüsch und Bäumen festhaltend hinter her. Immer wieder musste er die Lage sondieren, um Felsen und steile Abhänge zu umgehen, aber stetig und langsam kamen wir dem Talboden näher. Als wir endlich nach geschätzten 600 Höhenmeter Abstieg unten ankamen waren wir glücklich in einem Flussbett geradeaus gehen zu dürfen. Aber das Abenteuer hatte noch kein Ende mit uns, denn wir mussten dem Fluss folgen, der in einen grösseren Fluss mündete und wir führten und ritten in diesem Flussbett, den Fluss 2 Dutzend mal querend, bis wir vor einer Engstelle, etwa 7 m oberhalb des Flusses eine Wiese sahen, die gutes Gras versprach. Da es schon 5 Uhr war, entschieden wir hier zu campen, um morgen im Fluss weiter das Tal hinunter zu gehen. Auf der Wiese standen Ruinen von Stallgebäuden und Wohnhäuser und wir fanden sogar einen verschütteten Brunnen. Die Pferde hatten gutes Gras und wir noch eine Ration vor der eisernen Reserve zum Abendessen. Morgen mussten wir wo Lebensmittel auftreiben. ![]() 2021 09 Trans Kaukasien Trail Georgien 17.9.21 22. Tag Camp Jagdhütte Es hatte in der Nacht geregnet, aber es war trocken, als wir aufstanden. Die Minute als wir im Sattel sassen fing es wieder an zu regnen. Wir folgten dem Lehmtrack weiter das Tal hinauf und kamen zu den Wiesen wo am Tag zuvor Heu gemäht wurde. Noch standen da weitere LKW und auch Heu lag noch am Boden, aber würde wohl erst geholt werden, wenn es wieder etwas trockener war. Wir folgten den Wanderwegs Zeichen, dem abzweigenden Bach entlang. Wir hatten einige abenteuerliche Ab- und Aufstiege an den Nebenflüssen unseres Baches zu bewältigen und wir konnten immer nur wieder staunen mit welchem Vertrauen die Pferde ihrem Führer Lasha folgten, und wie trittsicher und mutig sie jedes Hindernisse angingen. Wir erreichten eine weite Grasebene, mit einem Haus, dessen Dach neu renoviert war. Etwa 60 m unterhalb des Hauses war eine Wanderweg Tafel montiert, die Richtung Berg wies. Allerdings konnten wir dort am Berg, keinen Pfad oder Einstieg in einen Pfad finden, obgleich mein GPS einen Wanderweg eingezeichnet hatte. Allerdings war dies ein gerade nach oben führender Strich in der Landschaft und deshalb nicht sehr vertrauenswürdig. Da ich auf Google Earth Bilder von dem Flusslauf weiter oben gesehen hatte, wusste ich dass Leute dem Flusslauf folgend das Tal und später auf den Bergrücken hinauf gegangen waren. Deshalb versuchten wir mit den Pferden diese Strecke zu gehen, mussten aber nach einer ¾ Stunde einsehen, dass es für die Pferde zu schwierig und zu anstrengend war in diesem Flussbett weiter zu gehen. Wir entschieden um zu und zu dem Haus zurück zu kehren, um morgen ausgeruht, den Weg den Berg hinauf zu finden. In dem Haus waren Schlafsäcke aufgehängt, Schuhe und Socken sowie Lebensmittel und Holz war zu finden. Im Untergeschoss des offenen Steinhauses machten wir Feuer und kochten dort Couscous Suppe mit Croutons. Es waren 24 ltr. Regen angesagt und nur ein Teil davon ist heute runter gekommen. Mal sehen was morgen wird. ![]() 2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 16.9.2021 21. Tag. Camp Kapelle Die Landschaft hier war anders, kein Schiefergeröll mehr, dafür Lehm und Sandstein. Wir folgten der Strasse für weitere 3 Stunden bevor wir in eine Schotterstrasse abbogen. Die Strasse führte entlang eines Flusses und wir mussten diesen auf immer mal wieder queren. Die Pferde hatten immer etwas Mühe damit, den der Stahl ihrer Hufeisen und der Stahl der Brücke machten mächtig lärm beim drüber reiten. Wir kamen in einen grösseren Ort, mit Schule und verschiedenen Kirchen, aber leider ohne Restaurant. Die Kinder gingen oder kamen von der Schule und immer wieder sahen wir Schweine und Kühe frei grasen. Das 1 km breite Tal war angefüllt mit Flusssteinen und nur ganz selten sahen wir etwas Grün für die Pferde. Immer weiter folgten wir der Schotterpiste bis sie sich in eine Traktorspur wandelte und man nur rechts oder links die gerodete Schneise sah, die dann einmal zu einer Strasse werden sollte. In der Ferne hörten wir den Lärm von Baumsäge Maschinen und als wir gegen 5 Uhr auf eine kleine Lichtung kamen, auf der eine Kapelle stand, entschieden wir hier zu kampieren. Wir sassen am Lagerfeuer als zwei Männer unsere beiden Pferde brachten, die offensichtlich weiter weg am grasen gewesen waren. Später fuhr ein mit Heu 4 m hoch beladener LKW vorbei. Oben auf dem Heu liegend, hielten sich Mädchen und Jungen an den Seilen fest, um nicht runter zu fallen. Das Wetter verhiess nicht sehr viel Gutes und wir krochen bald in unsere Schlafsäcke. |
AutorPeter van der Gugten Guide Fite Fotos
Fotos Lasha Gagoidze Archiv
October 2021
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