| 'Es ist noch stockfinster als ich wach werde, weil mir die Plane ins Gesicht drückt. Es hatte gehagelt und geregnet gestern Nacht, deshalb meinte ich das Regenwasser einfach wegdrücken zu können. Aber nichts half. Ich lausche nach den Pferden, aber es ist absolute Stille und nichts zu hören. Ich ziehe meine Stiefel an und trete unter dem Tarp hervor und im Licht der Lampe sehe ich, dass ich in 15 cm Schnee stehe, und dieser am Tarp klebt und nicht abrutschen will. Ich schaue nach den Pferden und sehe ein paar Augen im Lichte der Taschenlampe leuchten. Alles noch da. Es schneit und ich ziehe meinen Regenmantel an, bevor die die Salome wecke. Schnee und Regen waren zwar angesagt für das Wochenende aber nicht schon heute Nacht sondern erst für Sonntag. Und das hier war keine gute News. Wir hatten zwar gestern noch besprochen, wie wir weiter gehen würden, aber da hatte ich noch zwei Tage Zeit um in tiefere Lagen zu kommen. Hier auf 3000 m machte es keinen Spass eingeschneit zu werden. So schnell wie möglich machen wir uns fertig und führen die Pferde hinunter vom Berg ins Tal. Es sind noch etwa 80 km bis wir zur nächsten Ortschaft kommen, und wir müssen spätestens in zwei Tagen dort sein, damit wir den angekündigten Blizzard heil überstehen können. Bald lässt der Schnee nach und gegen Mittag hört es auch auf zu regnen. Wir kommen zu einem Trailhead und finden eine Route hinunter ins Tal und nach Boulder Wyoming, wo wir unter zu kommen hoffen. Es gibt kaum Wasser nach dem Trailhead und der vom GPS vorgeschlagene Weg erweist sich ebenfalls als lückenhaft bis nicht vorhanden. Wir steigen quer zum Berg ab und kommen auf einen anderen Trail, auf dem wir dann auch Wasser und Weide finden. |