
Wir reiten aus dem Park hinaus, in eine weite Flussebene hinein. Es ist der Rio Careleufu, den wir in den Bergen schon gefurtet haben. Jetzt ist es ein traege dahin meandernder Strom. Wir finden eine Weide, aber das Tor ist mit einem riesigen Schloss verriegelt. Wir reiten weiter und schauen auf ein gruenes Tal hinunter. Endlich wieder Futter fuer die Pferde . Nach 47 km in der Hitze sind wir geschafft und Jonathan, der gleich im ersten Haus des Dorfes wohnt, hat es uns wohl angesehen. Er laedt uns gleich ein paar Tage zu bleiben. Wir nehmen dankbar an. Er ist 26 verlobt, hat ein 1 Monate altes Baby, und hat zusammen mit seinem Vater und Geschwistern ein tolles Haus gebaut. Wir bleiben auch den naechsten Tag und nutzen die Zeit, die Pferde neu zu beschlagen, was jetzt bei allen mehr oder weniger einfach geht. Auf die Frage, ob er denn nicht etwas aus seinen Fähigkeiten als Häuslebauer machen möchte, sagt er: nein, ich will ein Gaucho sein, und mit meinen Pferden arbeiten. In der Saison biete ich Wanderritte an und meine Frau wird wieder als Krankenschwester arbeiten, wenn wir dann mal verheiratet sind. Aber ich will meine Freiheit als Gaucho haben. Wir kaufen 2 Hühnchen und Bier und ich bin überrascht, als ich sehe, dass die zusammen fast 6 kg auf die Wage bringen. Die Hühnchen werden im Cheminee gegrillt und mit Verwandten von Johnathan sitzen wir gemeinsam am Abendessen. Beim Abschied stecken wir der jungen Mutter eine Kleinigkeit zu und sie heult fast vor Freude.