| Samstag, 20.8. Hotton Khol – Sari Tompak Es ist feucht und klamm als wir aufstehen. Der versprochene Sonnenaufgang findet doch hinter dem Berg statt über dem See. So dauert es bis sie da ist und wir müssen die Zelte feucht einpacken. Andere Reiter zotteln in einem etwas schnelleren Trab an uns vorbei aber auch sie gehen nicht wirklich flott dahin. Wir müssen uns damit abfinden, dass dies das hiesige Tempo ist. Kurz nach 8°° sind wir startklar. Wir ziehen am Hotton Khol, der 50 km lang ist den ganzen Tag entlang. Peter nimmt ein erfrischendes Bad im See. Die Luft ist diesig und wir sind in einem weitläufigen Tal, was nicht zu vielen Foto animiert aber dafür den Akku schont. Mittags bekommen wir in einem Ger Chai und die Familie freut sich über unsere Fotos, die wir dabei haben. Peter macht mit seinen Handyfotos und dem Alpenjodlergesang wieder Kino live. Eine junge Frau ist Lehrerin und hält alle im Zaum. Sie freuen sich über ein paar geschenkte Postkarten. Ein Junge ist im Frühjahr von einem Pferd am Kopf getreten worden und seitdem zum Teil gelähmt. Er will nun im September zum Arzt gehen. Peter schenkt ihm ein Schweizer Taschenmesser. Während wir Tee trinken geht ein kurzer Schauer über uns weg und als wir aufbrechen strahlt schon wieder die Sonne. 3 unserer Pferde pennen im liegen mit vollem Gepäck, für mich praktisch ich kann alles gemütlich wieder einpacken. Wir kommen durch Lärchenwälder, die sich abwechseln mit Steppe und Steinwüsten. Um halb 5 finden wir einen Bachlauf mit viel Gras, etwa 500 m von einem Ger entfernt. Olivia und ich satteln die Pferde ab, während Peter und Berdibek zum Ger laufen und versuchen uns ein Abendessen zu organisieren, denn die Trekkingmahlzeiten werden nun knapp. Sie kommen zurück mit der guten Nachricht, dass wir essen und Tee bekommen, nur das war dann wohl ein Sprachproblem, wir haben unsere Erbswurstsuppe und Kartoffelbrei mitgebracht aber außer Tee und Brot gab es nichts weiter. Wir machen viele Fotos von der Familie, dem 52jährigen Opa und seinen Enkeln, zeigen unsere Bilder und der Sohn lehnt erst ab Peters Pferd zu beschlagen. Nach einem weiteren Gespräch war er doch bereit am nächsten morgen das Pferd zu beschlagen. Berdibek hatte unterwegs ein Eisen gefunden, das wir als Ersatz nehmen können. Die Eisengröße spielt hier nicht gerade die größte Rolle. Olivia hatte zum Glück noch ein paar Hufnägel dabei, die bestaunt werden. Peter muss beweisen, dass er mit der Sense mähen kann, nachdem er behauptet hat, er würde auch wie die Nomaden Heu machen. Dass damit nur das Ausmähen gemeint war und wir normalerweise Heu mit großen Maschinen machen war den Kasachen nicht klar. Etwas skeptisch wurde das Ganze beäugt, die Kasachen waren auf jeden Fall sehr gut im mähen. Die Sonne zeigt sich im Abendrot und wir werden durch den Sumpf bzw. Umgehung zu unseren Zelten begleitet. |
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AuthorPeter van der Gugten Archives
September 2011
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